Anklage wegen versuchten Mordes

Schlepper sperrten Flüchtlinge in brennendes Fahrzeug

15.11.2022

Zwei Schlepper wurden in Ungarn wegen versuchten Mordes unter besonders grausamen Umständen angeklagt.

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© police.hu
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Ungarn. Die Staatsanwaltschaft des Landkreises Bács-Kiskun hat zwei Schlepper wegen versuchten Mordes und Menschenschmuggels angeklagt, wie ungarische Medien berichten. Bei den Angeklagten handelt es sich um einen 19-jährigen Mann und dessen Lebensgefährtin. Der Vorfall ereignete sich im März des Vorjahres: Die beiden hatten auf der Fahrt von der serbischen Grenze Richtung Österreich mit acht syrischen Flüchtlingen eine technische Panne. Sie stellten ihren Klein-Lkw am Fahrbahnrand ab. Zunächst kam Rauch aus dem Motorraum, dann brannte das Auto.

Als Polizisten hinzukamen, gerieten der 19-Jährige und seine Lebensgefährtin in Panik. Der Schlepper brach den Schlüssel zum Frachtraum, in dem sich die Flüchtlinge, darunter ein Kind befanden. Das Feuer breitete sich unterdessen immer weiter aus.

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Die Polizisten reagierten schnell und brachen die Türen des Frachtraums auf. Die um Luft ringenden Flüchtlinge stiegen aus dem verrauchten Klein-Lkw. Die Schlepper – Mitglieder eine Schlepperbande – machten Fotos, um laut Ermittler, seinen Auftraggeber über die gescheiterte Schleppung zu informieren.

Die beiden Angeklagten befinden sich in U-Haft und warten auf das Prozess-Urteil. Den beiden Schleppern drohen bis zu 15 Jahre Haft.

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