Die Männer haben sich den Aufenthalt in Mitteleuropa anders vorgestellt.
Täglich kommen neue Flüchtlinge aus den Krisengebieten in Österreich und Deutschland an, aber die ersten kehren ihrer neuen Heimat bereits wieder enttäuscht den Rücken. Sie haben sich das Leben "komplett anders" vorgestellt, berichten einige Iraker der Zeitung "Die Welt". Sie wollen nur noch zurück in ihre Heimat.
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"Deutschland tut nichts für mich"
Zu Fuß und mit einem Schlauchboot kam Thamer Talip aus dem Irak nach Deutschland, jetzt hat er die "Schnauze voll". Er will weg, obwohl er mit seiner gültigen Aufenthaltsgenehmigung noch ein halbes Jahr in Deutschland bleiben dürfte. "Die Behandlung am Lageso (Landesamt für Gesundheit und Soziales) ist sehr schlecht." Außerdem habe er seine kranke Frau und seinen Vater nachholen wollen. Weil das nicht möglich ist, will er jetzt schnellstmöglich in die Heimat zurück. "Deutschland tut nichts für mich", klagt auch Sakam Mohammad, ein 42-jähriger Iraker, der ebenfalls nur noch nach Hause will.
Keine Einzelfälle
"Freiwillige Ausreisen in Krisenländer sind keine Einzelfälle", erklärt Johann Ehrnsperger vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) der "Welt". Auch Flüchtlinge aus Afghanistan und Pakistan sind bereits wieder ausgereist - meist aus Sorge um ihre Familie. Die Sehnsucht nach der Heimat ist so groß, dass viele ihre Flugtickets selbst bezahlen, obwohl der Staat eine Rückkehr finanziell unterstützen würde.