Zahlreiche Unfälle auf glatten Straßen - Tausende saßen auf Airport Tokio fest.
Die heftigsten Schneefälle seit Jahrzehnten haben in Japan zu zahlreichen Verkehrsunfällen geführt, bei denen Medienberichten zufolge mindestens elf Menschen ums Leben kamen. Wie der TV-Sender NHK am Sonntag berichtete, wurden bei Unfällen auf glatten Straßen im ganzen Land mehr als 1.200 Menschen verletzt. Mehr als tausend Flüge wurden gestrichen, rund 20.000 Haushalte waren ohne Strom.
Für die Hauptstadt Tokio wurde erstmals seit 13 Jahren eine Wetterwarnung wegen Schneefalls ausgegeben. Die Behörden riefen die Bewohner auf, nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben. Am Samstagabend lagen in Tokio 27 Zentimeter Schnee. So viel Schnee hatte es in der Hauptstadt nach Angaben des Wetterdienstes zuletzt vor 45 Jahren gegeben. In der Stadt Sendai im Nordosten des Landes war die Schneedecke sogar 35 Zentimeter hoch. Dort hatte es zuletzt vor 78 Jahren so viel geschneit.
In der zentralen Provinz Aichi kam ein 50-jähriger Mann ums Leben, als er mit seinem Auto von der eisglatten Straße abkam und den Pfahl einer Anzeigentafel rammte, wie Rettungskräfte sagten. Die landesweit elf Verkehrstoten waren zumeist Autofahrer, die auf glatten Straßen die Kontrolle über ihre Wagen verloren; ein weiteres Opfer schwebte in Lebensgefahr. Der Fernsehsender NHK berichtete zudem von 1.253 Verletzten; viele von ihnen rutschten aus oder fielen beim Schneeräumen von Dächern.
Am Samstag wurden landesweit mehr als 740 Flüge gestrichen, am Sonntag fast 400 Inlandsflüge abgesagt. Die Flughäfen in Hiroshima und Kagawa waren wegen Schnees zwischenzeitlich geschlossen, auch der Bahnverkehr musste teilweise eingestellt werden. Laut NHK saßen am Sonntag fast 5.000 Passagiere am Tokioter Flughafen Narita fest, weil keine Bahnen in die Stadt fuhren.
Mehr als 20.000 Haushalte waren am Sonntagmorgen von der Stromversorgung abgeschnitten. Grund für die Ausfälle in der Hauptstadtregion waren nach Angaben des Stromversorgers Tokyo Electric Power wetterbedingte Schäden. Für Sonntag sagte der Wetterdienst weitere Schneefälle im Norden Japans voraus.