Tausende Rinder leiden Qualen
Schock-Video zeigt Horror-Tiertransport
06.08.2018
8.000 Rinder werden in der brütenden Hitze von Kroatien geschlagen und eingepfercht.
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Es sind wahre Schock-Bilder, die der Grüne EU-Abgeordnete Thomas Waitz im Hafen von Rasa in Kroatien dokumentierte.
Tausende Schlachtrinder werden hier aus der EU auf einen Frachter verladen und am Freitag in die Türkei geliefert. Die Bedingungen unter die diese Tiere hier ausharren müssen sind mehr als unwürdig. Der brütenden Hitze von 37 Grad schutzlos ausgeliefert, geschlagen, getreten und in enge Transporter oder Schleusen gepfercht müssen die Rinder hier ihr Dasein fristen.
Unfassbare Quälerei
Der grüne EU-Abgeordnete Thomas Waitz, der als Mitglied der Tierschutz-Arbeitsgruppe des Parlaments an einem Bericht über die Umsetzung der EU-Tiertransportgesetze arbeitet, ist seit Dienstag mit seinem Team und Aktivisten der Tierschutzorganisation „Animals International“ vor Ort und ist schockiert: „Hier werden Tiere in unfassbarer Art und Weise gequält. Die Bullen sind schon viele Stunden lang unterwegs, wenn sie im Hafen von Raša ankommen. Wir haben heute beobachtet, dass sie dann in der brütenden Hitze bis zu 6 Stunden auf den LKW schmoren müssen, bevor sie entladen werden. Mit einem Infrarotthermometer haben wir Temperaturen von 48° in den LKW gemessen, und das in den Vormittagsstunden. Zum Teil sind die Rinder kaum mehr in der Lage zu gehen und werden dann von den Arbeitern vor Ort mit Elektroschockern und Stockschlägen gezwungen, aus dem LKW und über die Rampe auf das Schiff zu stolpern. Ich bin entsetzt, dass kroatische Behörden diese Übertretungen der EU-Gesetzgebung nicht stoppen.“
Keiner scheint sich dafür zu interessieren
Derartige Lebendtiertransporte sind leider keine Seltenheit, sondern vielmehr trauriger Alltag. In Kroatien und vielen anderen EU-Häfen werden sie beinahe täglich abgewickelt. Obwohl Waitz und sein Team mehrfach versucht hatten auf das Hafengelände zu kommen, wurde es ihnen stets verboten. In einem Gespräch mit der zuständigen Tierärztin wollte die Veterinärin nichts von etwaigen Missständen wissen. Waitz ist entsetzt darüber und muss feststellen, dass die Verantwortlichen das Tierleid einfach nicht zu kümmern scheint.
„Doch das ist nicht das einzige Problem. Es ist eine Sauerei, dass Lebendtierexporte in den Sommermonaten überhaupt erlaubt sind. Und wir müssen das EU-Agrarsystem von Grund auf reformieren. Diese Rinder werden mit EU-Subventionen gemästet und dann müssen sie in die Türkei oder den Nahen Osten exportiert werden, weil wir Überschüsse produzieren. Gleichzeitig verhandelt die EU-Kommission ein Handelsabkommen mit den Mercosur-Ländern, in dem 100.000 Tonnen Rindfleischimporte nach Europa vorgesehen sind. Das ist krank, und ich werde mit all meiner Kraft dafür kämpfen, dass dieses Tierleid gestoppt wird.“