Wiener Kardinal will "störende Elemente beseitigen".
Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn ist von Papst Franziskus in die Kardinalskommission zur Aufsicht über die Vatikanbank IOR berufen worden. Das teilte der Vatikan am Mittwoch laut Kathpress mit.
Mit dem Einsatz der neuen Kommission plant Papst Franziskus Medienberichten zufolge eine tief greifenden Neuorganisation der immer wieder mit Skandalen in Verbindung gebrachten Vatikanbank.
Schönborn will aufräumen
"Gerne will ich den Papst in seinem Anliegen unterstützen, dass die Vatikanbank wieder ihren ursprünglichen Zweck erfüllt und dem Auftrag der Kirche dient," sagte Kardinal Schönborn unmittelbar nach Bekanntwerden seiner Ernennung gegenüber "Kathpress". Dafür müssten "störende Elemente beseitigt werden", so Kardinal Schönborn, der sich für das Vertrauen des Papstes dankbar zeigte und "nach Kräften und nach Maß der Möglichkeiten" die neue Aufgabe wahrnehmen will.
Er habe der überraschenden Ernennung zugestimmt, weil es darum gehe, "Papst Franziskus in seinen Bemühungen zur Reform der Kurie und Erneuerung der Kirche zu unterstützen" .
Nach etlichen Skandalen um dubiose Geldgeschäfte befindet sich das "Institut für die Religiösen Werke", auch Vatikanbank genannt, gegenwärtig in einer Umstrukturierung. Der neue Aufsichtsratsvorsitzende, der Deutsche Ernst von Freyberg, will das Geldinstitut transparenter machen und internationalen Standards anpassen. Im Oktober veröffentlichte das IOR, das Einlagen in Höhe von 6,3 Milliarden Euro verwaltet, erstmals einen Jahresbericht.
Der von Franziskus berufene Kardinalsrat zur Kurienreform will bei seinen nächsten Sitzungen über die Zukunft der Vatikanbank beraten. Bis dahin soll eine vom Papst eingesetzte Kommission unter Leitung von Kurienkardinal Raffaele Farina Reformvorschläge für das IOR vorlegen.