Athen

Schüsse auf Haus des deutschen Botschafters

30.12.2013

Verletzte gab es keine - Mindestens drei Festnahmen.

Zur Vollversion des Artikels
Zur Vollversion des Artikels

Nach dem Anschlag auf die Residenz des deutschen Botschafters in Athen sind Deutschland und Griechenland um Schadensbegrenzung bemüht. Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier erklärte am Montag, es werde den Tätern nicht gelingen, die guten Beziehungen beider Ländern kaputt zu machen. Ministerpräsident Antonis Samaras versicherte, es werde alles getan, um die Attentäter zu fassen.

Vor der Residenz wurden in der Nacht der Polizei zufolge rund 60 Schüsse aus Kalaschnikow-Maschinenpistolen in die Luft abgegeben, vier trafen das Metalltor. Die Polizei vermutet Linksextremisten hinter dem Anschlag. Wegen der Sparauflagen für das hoch verschuldete Land sind anti-deutsche Stimmungen in Griechenland aufgekommen.

Steinmeier erklärte: "Nichts, aber auch gar nichts kann einen solchen Angriff auf einen Vertreter unseres Landes rechtfertigen." Er dankte Samaras und Außenminister Evangelos Venizelos, die sofort eine Verstärkung der Sicherheitsmaßnahmen angekündigt hätten. Venizelos sprach von einem "feigen Terroranschlag", der dem Ansehen Griechenlands schade. Auch die linksgerichtete Syriza-Partei verurteilte die Tat. Sie schade dem Kampf gegen das Sparprogramm der Regierung.

Polizei vermutet Linksextremisten hinter Tat
Im Zuge der Schuldenkrise in Griechenland ist es in der Bevölkerung wiederholt zu Anfeindungen gegen Deutschland gekommen. Im vergangenen Jahr bewarfen Staatsbedienstete einen deutschen Diplomaten mit Wasserflaschen. Immer wieder protestieren Gegner des Sparprogramms vor der deutschen Botschaft. Sie machen vor allem die deutsche Bundesregierung für die harten Sparauflagen verantwortlich, die das Land im Gegenzug für internationale Finanzhilfen zusagte.

Bei dem Anschlag in der Nacht auf die Residenz von Botschafter Wolfgang Dold wurde niemand verletzt. Polizeikreisen zufolge gaben zwei Angreifer die Schüsse ab. Die Residenz liegt im Norden der griechischen Hauptstadt an einer viel befahrenen Straße. Die deutsche Botschaft in Athen war zuletzt 1999 Ziel eines Anschlags. Damals schossen Extremisten eine Rakete auf das Gebäude, die das Dach traf.

 

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel