Er werde weiterhin für die EU im Einsatz sein, allerdings auf nationaler Ebene.
Der deutsche SPD-Europapolitiker Martin Schulz hat offiziell bestätigt, dass er nicht mehr für eine weitere Amtszeit als EU-Parlamentschef kandidieren wird. Er werde dem europäischen Projekt von Berlin aus verpflichtet bleiben, sagte Schulz am Donnerstag in Brüssel. Schulz will auf dem ersten Listenplatz in Nordrhein-Westfalen für die Bundestagswahl antreten.
Schulz bezeichnete das europäische Einigungswerk als "größte zivilisatorische Errungenschaft der vergangenen Jahrhunderte. Mehr denn je braucht die Welt heute eine starke, eine selbstbewusste und eine vereinte Europäische Union." Es brauche Europäer, die für ihre Werte und Überzeugungen einstehen. Man müsse verteidigen und stärken, was vergangene Generationen aufgebaut haben.
Besonderen Dank an "Freund" Juncker
Er wolle sich künftig von nationaler Ebene aus einsetzen, dass Gräben zwischen den Ländern und Gesellschaften geschlossen werden, sagte Schulz. Nur so könne verlorenes Vertrauen wieder in die Politik zurückgewonnen werden. Deutschland als größtes Mitgliedsland der EU habe hier eine besondere Verantwortung, für die er sich künftig in Berlin einsetzen wolle.
Die Entscheidung sei ihm nicht leicht gefallen, betonte Schulz. Das Amt des EU-Parlamentspräsidenten der vergangenen fünf Jahre sei "eine große Ehre", für die er zutiefst dankbar sei. Schulz danke auch seinem "Freund" EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.