Bei der Hausexplosion sind bis zu 55 Menschen verletzt worden.
Bei einer schweren Gasexplosion in einem Bürogebäude im historischen Zentrum von Prag sind mindestens 55 Menschen verletzt worden. Die Detonation ereignete sich nahe dem bekannten Cafe "Slavia", das besonders bei Touristen beliebt ist. Die tschechische Feuerwehr nannte eine undichte Gasleitung als wahrscheinlichste Unfallursache.
Es waren Bilder wie nach einem Terroranschlag - mitten im "Goldenen Prag": TV-Bilder zeigen Menschen, denen Blut über Gesicht und Hände fließt. Im Erdgeschoß eines Bürohauses in der Theatergasse sind die Fenster mitsamt Rahmen aus der Fassade gerissen. Mauerteile sind auf die Straße gestürzt, Autos vom Schutt begraben. Und der Knall der Detonation war so laut, dass er in mehreren Stadtteilen zu hören war. Wahrscheinlich war es eine Gasexplosion, die mehr als 50 Menschen verletzt hat. Ob es auch Tote gab, ist zunächst unklar.
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Befürchtungen der Rettungskräfte, dass es bis zu vier Tote gegeben haben könnte, bestätigten sich bis zum Abend nicht. "Es gibt keine Vermissten mehr", teilte die Polizei mit. Mindestens 35 Verletzte müssten in Kliniken behandelt werden, sagte der Chef der Rettungskräfte, Zdenek Schwarz.
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Ein Mann sei mit gebrochenem Bein ins Krankenhaus gebracht worden, die meisten Opfer hätten Schnittwunden erlitten. Unter den Verletzten sollen örtlichen Medien zufolge auch zwei Kasachen, zwei Portugiesen und ein Slowake sein. Österreicher sind nicht zu Schaden gekommen. Das österreichische Außenministerium ist mit den tschechischen Behörden in Kontakt, wie ein Sprecher auf APA-Anfrage berichtete.
Durch die Druckwelle gingen an Nachbargebäuden und parkenden Autos zahlreiche Scheiben zu Bruch. "Es geht um eine Gasexplosion, nicht um einen Terroranschlag", sagte Bürgermeister Bohuslav Svoboda. Wegen veralteter Gasrohre kommt es in Tschechien immer wieder zu Unfällen. Aus Angst vor weiteren Explosionen unterbrachen die Behörden die Gasversorgung rund um den Unfallort - direkt gegenüber dem berühmten Nationaltheater. Sie ließen auch mehrere Gebäude räumen. Mehr als 220 Menschen mussten ihre Wohnungen vorübergehend verlassen.
Mehrere Zeugen berichteten von intensivem Gasgeruch kurz vor dem Unfall. Im Erdgeschoß des vierstöckigen Altstadthauses habe sich durch die Explosion ein Krater gebildet, in den Gebäudeteile gestürzt seien, hieß es. Zwar habe man unter diesen Trümmern mit Spürhunden nach Menschen gesucht, aber dies sei wegen der Einsturzgefahr des Gebäudes sehr gefährlich, erklärten die Rettungskräfte der dpa.
Aus Sicherheitsgründen sperrte die Polizei eine nahe Moldau-Brücke für den Verkehr. Regierungschef Petr Necas und Bürgermeister Svoboda ließen sich am Unfallort persönlich über die Rettungsarbeiten informieren. Necas forderte eine schnelle Aufklärung des Unglücks.