Bürgerkrieg in Syrien

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Mehrere Viertel der Hauptstadt sind bereits in Rebellenhand.

Die Kämpfe in der syrischen Hauptstadt Damaskus weiten sich nach Angaben von Regierungsgegnern aus. "Syrische Truppen versuchen mit Hilfe von Panzern, das Viertel Tadamon zu stürmen", sagte der Aktivist Haytham al-Abdallah aus Damaskus am Dienstag. Am Stadtrand setze das Regime auch Kampfhubschrauber ein.

Die bewaffnete Opposition habe ihrerseits eine breit angelegte Militäroperation gegen Regierungseinheiten in der Hauptstadt begonnen, sagte Abu Omar, ein Kommandant der Freien Syrischen Armee, der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Berichte von unabhängigen Beobachtern über die Lage in Damaskus lagen zunächst nicht vor.

Oppositionelle erklärten am Dienstag zudem, im Stadtteil Midan seien Sicherheitskräfte mit Panzern in Stellung gegangen. Bewohner berichteten von Scharfschützen auf Dächern. "Überall sind Soldaten. Ich kann Rettungswagen hören", sagte ein Anrainer. Man fühle sich wie im Krieg.

Die Regierung hält sich mit Äußerungen über die Kämpfe in Damaskus bedeckt. Das amtliche Fernsehen berichtete am Montag, dass Sicherheitskräfte auf der Jagd nach "Terrorgruppen" seien, die sich in einigen Vierteln versteckt hielten. Einer der Oppositionellen berichtete in Tadamon, die Rebellen verteilten sich über die Stadt, um eine Niederlage wie in der Stadt Homs zu umgehen. Dort konzentrierten sich die Kämpfer im Viertel Baba Amr, das von Truppen des Staatschefs Bashar al-Assad schließlich gestürmt wurde.



Assad verliert an Boden
Auf Internetvideos war zu sehen, wie Kämpfer hinter Barrikaden aus Sandsäcken Panzerabwehrraketen abfeuerten. Laut Aktivisten zog die Armee Panzer um das nahe dem Stadtzentrum gelegenen Viertel Al-Midan zusammen, das von den Aufständischen kontrolliert wurde. Aus dem ebenfalls von den Rebellen gehaltenen Stadtteil Al-Tadhamun seien zahlreiche Einwohner in das nahegelegene palästinensische Flüchtlingslager Jarmuk geflohen, hieß es aus anderer Quelle.

Schwere Kämpfe in Damaskus

Einsatz von Chemiewaffen befürchtet
Unterdessen warnte Syriens früherer Botschafter in Bagdad, Nawaf Fares, vor dem Einsatz chemischer Waffen durch die Regierung. Er sei überzeugt, dass Assad bereit sei, "das gesamte syrische Volk auszulöschen", um an der Macht zu bleiben, sagte Fares dem britischen Rundfunk BBC am Montag. Sollte er weiter in die Enge gedrängt werden, könnte er auch Chemiewaffen verwenden. Es gebe unbestätigte Berichte, dass in Homs bereits Chemiewaffen eingesetzt worden seien.

Ausgang unvermeidbar
Der Ausgang des Konflikts sei nun "unvermeidbar", sagte Fares. "Es ist absolut sicher, dass diese Regierung in kurzer Zeit fallen wird." Fares, der als Hardliner galt und jahrzehntelang zahlreiche hohe Posten in den syrischen Sicherheitskräften, der Regierungspartei und der Staatsverwaltung innehatte, hatte sich am Mittwoch von Bagdad nach Katar abgesetzt. Gerüchten zufolge spekuliert er auf einen Posten in der Regierung nach Assad.

Hochrangige syrische Militärs geflüchtet
Ein syrischer Brigadegeneral und weitere Offiziere sind nach türkischen Angaben in der Nacht auf Dienstag in das Nachbarland geflüchtet. Sie seien unter einer Gruppe von 1.280 Syrern gewesen, die über die Grenze in die Provinz Hatay gekommen seien, verlautete aus türkischen Behördenkreisen. Damit seien nun 18 Generäle, darunter einer im Ruhestand, in die Türkei geflohen. Insgesamt suchten demnach bisher 42.680 Menschen aus Syrien Schutz im Nachbarland.

In Syrien kämpfen Anhänger von Machthaber Bashar al-Assad seit Monaten gegen einen Aufstand von Rebellen. Der Konflikt sollte am Dienstag auch bei einem Besuch des internationalen Sondergesandten Kofi Annan beim russischen Präsidenten Wladimir Putin zur Sprache kommen.

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