Mindestens zehn Menschen kamen bei einem Beben der Stärke 5,6 ums Leben.
Knapp drei Wochen nach dem verheerenden Erdbeben im Osten der Türkei ist die Provinz Van erneut heftig erschüttert worden. Mindestens zehn Menschen kamen bei einem Beben der Stärke 5,6 am Mittwochabend ums Leben, wie der türkische Katastrophenschutz am Donnerstag mitteilte. Mehr als 800 Einsatzkräfte suchten in den Trümmern nach Überlebenden.
Der Katastrophenschutz richtete eine Luftbrücke ein, 23 Flugzeuge lieferten Hilfspersonal und Material in die Region. Bis zum Mittag konnten die Rettungskräfte 27 Überlebende aus den Trümmern bergen, sagte der türkische Vize-Ministerpräsident Besir Atalay im Bebengebiet. Unter den Toten war auch ein japanischer Helfer, der kurz nach seiner Bergung seinen schweren Verletzungen erlag.
© EPA
Sängerin Alexandra Stan
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Atalay betonte, 23 der 25 eingestürzten Gebäude hätten bereits seit dem schweren Beben am 23. Oktober leer gestanden. Die Rettungsarbeiten konzentrierten sich daher auf zwei zerstörte Hotels. Eines davon soll laut einem Bericht des Fernsehsenders NTV vor allem von Journalisten und Mitarbeitern der Hilfsorganisation Roter Halbmond bewohnt gewesen sein.
Rätselraten über Opfer
Unklar war, wie viele Menschen noch unter den Trümmern sein könnten. Laut Atalay gab es unterschiedliche Angaben. Auf Überwachungskameras sei zu sehen, dass einige Menschen noch aus den Hotels herausgelaufen seien, bevor diese einstürzten, sagte der Vize-Regierungschef nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu.
Ein Mitarbeiter vom Empfang des einen Hotels, Recep Ozhan, sagte laut Anadolu, in seinem Etablissement hätten 32 Gäste gewohnt. Allerdings hätten sich zum Zeitpunkt des Erdbebens auch Gäste von auswärts im Hotel aufgehalten. "Ich weiß nicht, ob irgendwer außer mir es geschafft hat, da rauszukommen", sagte Ozhan. Als er aus dem einstürzenden Gebäude gekommen sei, sei um ihn herum eine große Rauchwolke gewesen.
Beschädigte Häuser
Experten gingen im türkischen Fernsehen davon aus, dass viele Häuser von dem Beben im Oktober schon beschädigt waren und daher schnell einstürzten. Die US-Erdbebenwarte gab die Stärke der Erdstöße vom Mittwoch zuletzt mit 5,6 an, zeitweise war von 5,7 die Rede. Das Epizentrum lag nach Behördenangaben im Bezirk Edremit rund 15 Kilometer von der Provinz Van entfernt.
Seit dem Beben am 23. Oktober, bei dem mehr als 600 Menschen starben, leben tausende Menschen unter schwierigen Wetterbedingungen in Zelten. Für Freitag sagten Meteorologen Schnee in Van voraus.