Keine Auslieferung

"Sea Shepherd"-Gründer Paul Watson aus Haft entlassen

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Der bekannte Antiwalfang-Aktivist Paul Watson hat seine Haftzeit in Grönland hinter sich gelassen. 

Nach fünf Monaten wurde er freigelassen, nachdem Dänemark eine Auslieferung an Japan abgelehnt hatte. Watson, berühmt durch die Serie Whale Wars, bleibt eine umstrittene Persönlichkeit im Kampf gegen den Walfang.

Verhaftung und Haftzeit in Grönland

Paul Watson, ein 74-jähriger Aktivist mit kanadisch-amerikanischer Staatsbürgerschaft, wurde im Juli letzten Jahres festgenommen. Sein Schiff, die M/Y John Paul DeJoria, legte während einer geplanten Betankung in Nuuk, der Hauptstadt Grönlands, an. Grundlage für die Festnahme war ein japanischer Haftbefehl aus dem Jahr 2012. Watson wird vorgeworfen, im Februar 2010 ein japanisches Walfangschiff in antarktischen Gewässern beschädigt, dessen Betrieb gestört und ein Crewmitglied verletzt zu haben. Während seiner Haftzeit betonte Watson wiederholt, dass er die Anschuldigungen zurückweise..

Entscheidung aus Dänemark

Das dänische Justizministerium entschied, Watson nicht an Japan auszuliefern. Zur Begründung hieß es, dass die Umstände des Vorfalls sowie die lange Zeitspanne von 14 Jahren eine Auslieferung nicht rechtfertigten. Zudem hätten die japanischen Behörden nicht mit der erforderlichen Klarheit garantieren können, dass Watsons bereits in Grönland verbrachte Haftzeit auf eine mögliche zukünftige Strafe in Japan angerechnet würde. Grönland, als autonomes Gebiet Dänemarks, war nicht befugt, die Entscheidung eigenständig zu treffen, weshalb die endgültige Entscheidung in Kopenhagen fiel. Dänemark und Japan verfügen über kein Auslieferungsabkommen, was den Fall zusätzlich komplizierte. Watsons Anwältin, Julie Stage, äußerte sich erleichtert über den Ausgang des Verfahrens. Ihr Mandant freue sich darauf, endlich zu seiner Familie zurückzukehren.

Hintergrund des Konflikts

Watsons Festnahme und die anschließende Haft sind Teil eines jahrelangen Konflikts um den Walfang. Watson ist seit Jahrzehnten für seine kompromisslose Haltung gegen den Fang von Walen bekannt. Seine Organisationen – zunächst die Sea Shepherd Conservation Society und später die von ihm gegründete Captain Paul Watson Foundation – nutzen teils umstrittene Methoden, um Walfangschiffe aktiv zu behindern. Im Jahr 2019 trat Japan aus der Internationalen Walfangkommission aus und nahm den kommerziellen Walfang nach einer dreißigjährigen Pause wieder auf. Während dieser Pause behauptete Japan, den Walfang ausschließlich zu Forschungszwecken zu betreiben, was international auf Kritik stieß.

Ein umstrittener Aktivist

Paul Watson ist eine schillernde und polarisierende Persönlichkeit. Neben seinen Aktionen auf hoher See ist er auch durch die Reality-TV-Serie Whale Wars weltweit bekannt geworden. Watson behauptete während seiner Anhörung, dass der japanische Haftbefehl eine „Racheaktion“ sei, um das Ansehen Japans nach der Ausstrahlung der Serie wiederherzustellen. Sein Schiff war zum Zeitpunkt seiner Verhaftung mit 26 Freiwilligen auf dem Weg in den Nordpazifik, um ein neues japanisches Walfangschiff aufzuspüren. Die Mission konnte aufgrund seiner Inhaftierung nicht fortgesetzt werden.

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