Italien fordert EU-Sondertreffen zum Thema Migration.
Die Crew des Rettungsschiffs "Sea-Watch 3" drängt auf einen Landehafen für die Versorgung jener 257 Flüchtlinge, die bei fünf Rettungseinsätzen im Mittelmeer in Sicherheit gebracht worden sind. "Der Zustand unserer Gäste verschlechtert sich", twitterte die Crew am Mittwoch. "Viele sind dehydriert und seekrank, einige erhielten Infusionen, nachdem sie kollabiert waren. Unsere Ärzte an Bord tun, was sie können, doch die Menschen müssen an Land versorgt werden."
"Wir fordern einen sicheren Hafen für all unsere Gäste", forderten die Retter. Ein achtjähriger Bub in kritischem Zustand war bereits am Dienstag zusammen mit seiner Familie auf Malta evakuiert. Laut der Schiffsbesatzung würden aber viele Migranten eine ärztliche Behandlung benötigen.
Unterstützung
Italien fordert von der EU Unterstützung im Umgang mit der zunehmenden Zahl von Flüchtlingsankünften im Süden des Landes. Die italienische Innenministerin Luciana Lamorgese forderte am Mittwoch bei einem telefonischen Gespräch mit EU-Binnenkommissarin Ylva Johansson Unterstützung seitens der EU-Mitgliedstaaten bei der Umverteilung der Asylsuchenden. Konkret forderte Lamorgese nach Angaben ihres Ministeriums auch ein Sondertreffen der EU-Innenminister.
Angesichts starker Migrationsbewegungen in Italien drohte die rechte Regierungspartei Lega Premier Mario Draghi mit dem Austritt aus der Koalition, sollte das Kabinett keine einschneidenden Maßnahmen gegen die Flüchtlingslandungen im Land ergreifen.