Streit um wichtige Handelsroute eskaliert: Ölpreis steigt.
Die Spannungen zwischen Iran und dem Westen eskalieren weiter. Während der Westen wegen Teherans Atomprogramm weitere Sanktionen vorbereitet, drohte die iranische Regierung mit einer Ölblockade: "Nicht ein Tropfen Öl" werde die Straße von Hormuz passieren, sollte der Westen tatsächlich Sanktionen gegen die Ölexporte des Landes verhängen, sagte Vizepräsident Mohammad Reza Rahimi. Die iranische Marine simuliert seit dem Wochenende eine Blockade des Handelswegs.
Das Pentagon schickte daraufhin den US-Flugzeugträger "USS John Stennis" und den Lenkwaffenkreuzer "USS Mobile Bay" durch die Straße von Hormuz in Richtung des Arabischen Meeres. Pentagon-Sprecher George Little zufolge handelte es sich dabei um ein im Vorfeld geplantes Manöver, um die Soldaten in Afghanistan zu unterstützen. Die US-Marine hatte den Iran zuvor mit deutlichen Worten vor einer Blockade gewarnt: "Es wird keine Schließung geduldet."
Der iranische Admiral Mahmoud Moussavi wiederum riet ausländischen Streitkräften von außerhalb der Region, die "Warnungen des Iran ernst zu nehmen" und nicht in das Manövergebiet einzudringen.
Der Iran hatte am Dienstag mit einer Blockade der Straße von Hormuz gedroht, sollten die USA und ihre Verbündeten neue Sanktionen gegen Teherans Ölexporte beschließen. Dies hatte zu erheblicher Unruhe an den internationalen Märkten geführt, denn durch die etwa 50 Kilometer breite Meerenge zwischen dem Persischen Golf und dem Arabischen Meer werden 30 bis 40 Prozent der weltweit verschifften Öllieferungen transportiert. Das Manöver ist das bisher größte der iranischen Marine; es erstreckt sich über ein Gebiet von 2000 Quadratkilometern bis in den Indischen Ozean.
Experten bezweifeln, dass der Iran die Straße, die an ihrer schmalsten Stelle 34 Kilometer breit ist, überhaupt blockieren kann. Doch allein schon die Drohung könnte sich für den Iran in barer Münze auszahlen, denn sie sorgte bereits für einen Anstieg des Ölpreises. Dadurch kann auch der Iran mehr für seine Exporte erhalten.