Terror im Irak
Selbst Osama fürchtete die ISIS-Terroristen
11.08.2014
Sogar Terror-Pate Osama bin Laden hatte wegen der ISIS-Terroristen große Bedenken.
Bagdad - In den Trümmern des Verstecks von Osama bin Laden (1957 - 2011) in Abbottabad (Pakistan) entdeckten Soldaten einen 21-seitigen Brief. In dem Schreiben warnten Führungsmitglieder seiner Organisation vor dem Erstarken der ISIS (Islamischer Staat im Irak und Syrien). Denn deren Brutalität könnte den Ruf "seiner" Al-Qaida schädigen.
ISIS war für Al-Qaida zu extrem
2011 hatte einer von Osamas engsten Vertrauten ein Dokument über ISIS verfasst. Darin beschrieb er unter anderem verschiedene barbarische Aktionen: Unter anderem prangerte der Vertraute den Einsatz von Chlorgas an, der Angriff auf Moscheen oder ein Massaker in einer katholischen Kirche von Bagdad. Schließlich empfahl Osamas Komplize sämtliche Verbindungen zu ISIS zu kappen. Denn diese Organisation wäre einfach zu extrem. Obwohl Al-Qaida selbst - unter anderem beim Angriff auf das World Trade Center am 11. September 2001 - Tausende ermordet hat.
ISIS wird zu IS
Mittlerweile herrscht ISIS, das sich mittlerweile Isamischer Staat (IS) nennt, über ein Gebiet, das größer ist, als Großbritannien. Die schwarze Fahne mit der weißen Schrift der islamistischen Organisation ist in vielen Propaganda-Videos zu sehen. Oft wird dort gezeigt, wie Menschen gekreuzigt oder geköpft werden.
Vorläufer der ISIS wird gegründet
Ein Vorläufer der Organisation wurde von Abu Musab az-Zarqawi Ende 2003 oder Anfang 2004 ins Leben gerufen. Einer der ersten Aktionen war (wohl) ein Anschlag auf die "United Nations Assistance Mission for Iraq" im Canal Hotel von Bagdad (Irak). 22 Menschen starben. Nachdem sich ihnen über die Jahre mehrere dschihadistische Gruppen angeschlossen hatten, wurde im Oktober 2006 aus der Gruppe der "Islamischer Staat im Irak" (ISI). Mitte 2010 erklärte die "ISI" Abu Bakr al-Baghdadi zu ihrem Anführer. Ab Anfang 2012 beteiligten sich die Islamisten aktiv im syrischen Bürgerkrieg.
Ex-Schergen von Saddan Hussein kämpfen mit
Zur Zeit hat IS mehr als 10 000 Kämpfer, unter denen sich viele Ex-Soldaten des gestürzten irakischen Dikators Saddam Hussein (1937 - 2006) befinden. Aber auch Sunniten, die nach dem Fall von Saddam ihre Macht (teilweise) verloren haben, finden sich in ihren Reihen. Daneben gibt es noch hunderte, wenn nicht sogar tausende, ausländische Unterstützer.
IS kämpft mit US-Ausrüstung
IS kontrolliert wertvolle Öl-Felder und soll über ein Vermögen von 1,5 Milliarden Euro verfügen. Man munkelt, dass viel Geld aus Saudi-Arabien und Katar geflossen ist. Aber ihr größtes Kapital sind die Kämpfer - und deren moderne Ausrüstung. Grund: Als IS-Terroristen vor immer wieder gegen die irakische Armee Offensiven starteten, ließen die Verteidiger einfach die, von den USA gesponserten, Waffen und Ausrüstung zurück - und flüchteten. Unter dem erbeuteten Kriegsmaterial befinden sich (auch) moderne Humvees und Artillerie. Ihre weiteren Gegner, die Peshmerga-Einheiten der Kurden, sind teilweise noch mit Kriegsgerät aus Sowjetzeiten ausgestattet.
IS rückt immer weiter vor
Im Irak haben die radikalislamischen Rebellen des IS nun die nordöstlich von Bagdad gelegene Stadt Jalaula erobert. Die Aufständischen rückten nach wochenlangen Kämpfen mit kurdischen Einheiten Montag früh in die Stadt ein. Jalaula liegt 115 Kilometer von der Hauptstadt entfernt. Auch nahegelegene Dörfer haben die sunnitischen Rebellen unter ihre Kontrolle gebracht. Außerdem haben sie den kurdischen Peshmerga-Einheiten im Nordosten sie unlängst eine empfindliche Niederlage beigebracht. Seit Freitag greift die US-Luftwaffe vereinzelt Stellungen der IS-Miliz im Kurden-Gebiet an.
Zehntausende Yeziden gerettet
Rund 40.000 irakische Yeziden sind nach ihrer Massenflucht vor der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in das Sinjar-Gebirge wieder in Sicherheit. Allerdings warteten in der Gebirgsregion noch etwa weitere 40.000 Angehörige der religiösen Minderheit auf Hilfe. Es handle sich vor allem um Alte, Kranke, Kleinkinder und Frauen, die zu schwach für die weitere Flucht seien oder ihre Angehörigen nicht verlassen wollten. Angesichts der internationalen Hilfslieferungen habe sich die Versorgungslage deutlich verbessert. Den Angaben nach waren die inzwischen Geretteten über Syrien wieder in sichere Gebiete im Nordirak gebracht worden.