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Ukraine-Krieg

Selenskyj: "Putin wird bald sterben“

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lässt mit einem Sager aufhorchen. 

Während weiter um einen Waffenstillstand in der Ukraine verhandelt wird, lässt nun Wolodymyr Selenskyj in einem Interview mit internationalen Journalisten in Paris aufhorchen. „Er wird bald sterben, das ist eine Tatsache, und dann wird alles vorbei sein“, so der ukrainische Präsident. Der russische Präsident ist 72 Jahre alt - Spekulationen über seinen Gesundheitszustand gibt es schon lange.

Putin fürchte sich davor, dass er „seine Macht verliert“ und fürchtet daher auch ein Bündnis zwischen Europa und den USA, so Selenskyj weiter. Deswegen wolle er den Westen spalten.

USA sollen gegenüber Russland stark bleiben 

Der ukrainische Präsident hat die USA und andere westliche Verbündete aufgefordert, gegenüber Russland stark zu bleiben. Kremlfreundliche Äußerungen aus Washington schwächten aber den Druck auf Russland.

Selenskyj bedankte sich zwar erneut für die Unterstützung der USA im Ukraine-Krieg, sagte aber, Washington habe sich von den russischen Darstellungen des Konflikts beeinflussen lassen. Witkoff wiederhole "oft Kreml-Narrative", sagte Selenskyj mit Blick auf positive Äußerungen des US-Gesandten über die Absichten des russischen Präsidenten Wladimir Putin und die Rechtfertigung der russischen Politik. Witkoff hatte unter anderem gesagt, er halte Putin nicht für einen "bösen Kerl". "Ich glaube nicht, dass uns das dem Frieden näher bringt", sagte Selenskyj. "Leider glaube ich, dass es den Druck der Amerikaner auf Russland nur schwächt." Die Ukraine werde aber gegen die russischen Darstellungen angehen, "wo immer sie auftauchen, weil es einfach keinen anderen Weg gibt".

So wie Selenskyj bezeichnen auch viele europäische Regierungen Putin als gefährlichen Feind, entsprechend hatten Witkoffs Äußerungen hier ebenfalls für Kopfschütteln gesorgt. Selenskyj erklärte, er habe viele Male mit Trump gesprochen, "und wir arbeiten auf der Ebene der Geheimdienste daran, echte, wahrheitsgemäße Informationen auszutauschen. Denn die Aussagen von Witkoff sind ein großes Problem für uns."

Ukrainischer Präsident bereit für weitere Gespräche

Selenskyj sagte zudem, er habe sich bereit erklärt, Gespräche über eine Waffenruhe fortzusetzen, um eine Wiederaufnahme der US-Militärhilfe für sein Land und des Informationsaustauschs zwischen den Geheimdiensten zu gewährleisten. Russland habe jedoch zusätzliche Forderungen zur Umsetzung des Abkommens im Schwarzen Meer und bei Energie-Themen gestellt. Das laufe auf eine Minderung des Sanktionsdrucks für die Regierung in Moskau hinaus. Die Ukraine habe hingegen ihre Widerstandsfähigkeit bewiesen. "Und jetzt ist es sehr wichtig, dass unsere Partner mindestens so widerstandsfähig sind wie wir, auch wenn sie über mehr Fähigkeiten verfügen." Auf die Frage, ob er glaube, dass die Amerikaner gegenüber Russland stark bleiben würden, sagte Selenskyj, er hoffe, dass das so kommen werde.

Bei dem Gipfel am Donnerstag in Paris, an dem auch Selenskyj teilnimmt, geht es um weitere Unterstützung für die Ukraine. Die Europäer beraten sich auch wegen der in Saudi-Arabien laufenden Gespräche der USA und Russlands über den Krieg. Die USA haben sich unter Trump Russland deutlich angenähert und sind zur Ukraine und zahlreichen anderen Ländern Europas auf Distanz gegangen. Die meisten europäischen Staaten haben hingegen bekräftigt, in dem Krieg an der Seite Selenskyjs zu stehen.

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