Ukraine

Selenskyj: "Russland muss den Krieg spüren"

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Erstmals seit Kriegsbeginn massiver Drohnenangriff der Ukraine auf Moskau - Woche begann mit russischem Raketenangriff auf Kiew

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die jüngsten Drohnenangriffe seines Militärs gegen Ziele in Russland als Notwendigkeit bezeichnet. "Der terroristische Staat muss spüren, wie es ist, Krieg zu führen", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Ukrainische Kampfdrohnen hatten in der Nacht zum Sonntag Ziele auf russischem Staatsgebiet angegriffen, unter anderem auch in der Hauptstadt Moskau.

Die Planungsstäbe in Kiew arbeiteten nun daran, möglichst viele russische Militäreinrichtungen, russische Logistik und kritische Teile ihrer Militärwirtschaft in Reichweite der ukrainischen Waffen zu bringen.

Die ständigen russischen Angriffe gegen ukrainische Städte und dort vor allem gegen zivile Ziele führten nun zu den heftigen Gegenangriffen. "Wir müssen den Krieg nach Hause bringen, dorthin, von wo er in die Ukraine gebracht wird." Dies gelinge nun mit dem Einsatz von Kampfdrohnen und mit dem neuen ukrainischen Raketenprogramm. "Mit unseren Drohnen und Raketen sind wir in der Lage, einen Teil der Aufgaben zu erfüllen."

Dennoch benötige die Ukraine vom Westen die Erlaubnis, auch schwere Waffen gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet einzusetzen, wiederholte Selenskyj eine altbekannte Forderung. "Um Russland zum Frieden zu zwingen, um von der falschen Rhetorik der Verhandlungen zu Schritten zur Beendigung des Krieges überzugehen, um unser Land von Besatzung und Besatzern zu befreien, dazu brauchen wir wirksame Instrumente", sagte er.

Doch dies hänge von US-Präsident Joe Biden, dem britischen Premier Keir Starmer, dem französischen Staatschef Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz ab. "Keine einzige russische Rakete, kein einziger russischer Angriff sollte ohne gerechte Antwort bleiben."

Erstmals in fast zweieinhalb Jahren Krieg hat die Ukraine mit einem massiven Drohnenangriff empfindliche Schäden in und um die russische Hauptstadt Moskau angerichtet. Im Südosten der Millionenstadt Moskau verursachte ein Treffer einen Brand in der großen Raffinerie Kapotnja - nur 16 Kilometer Luftlinie vom Kreml entfernt. Auch ein Kraftwerk südlich von Moskau sowie ein Kraftwerk etwa 100 Kilometer entfernt im Gebiet Twer wurden nach russischen Berichten getroffen.

Montagfrüh ist die ukrainische Hauptstadt Kiew nach ukrainischen Militärangaben erneut Ziel eines russischen Raketenangriffs geworden. Einheiten der Luftabwehr seien im Einsatz, um den Angriff abzuwehren, teilen ukrainische Militärvertreter über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Augenzeugen in Kiew berichten von mehreren lauten Explosionen, die auf den Einsatz von Luftabwehrsystemen hindeuten. Die genaue Anzahl der abgefeuerten Raketen und mögliche Schäden waren zunächst nicht bekannt.

Zuletzt hatten russische Artillerie und Kampfflugzeuge Städte in der Ukraine angegriffen. In der zweitgrößten Stadt Charkiw wurden 47 Menschen verletzt, als eine russische Rakete in einem Einkaufszentrum einschlug. Erst am Vortag waren in Charkiw bei einem russischen Luftangriff mindestens sechs Menschen getötet und weitere 99 Personen verletzt worden. In Kurachewe in der Region Donezk starben drei Menschen bei einem russischen Raketenwerfer-Angriff, wie die örtlichen Behörden am Abend mitteilten. Neun Bewohner wurden dabei verletzt.

Auch aus der Region Sumy wurden von den Behörden wiederholte russische Artillerieangriffe gemeldet, in deren Verlauf mehrere Menschen verletzt wurden. Durch Sumy verläuft der gesamte Nachschub für die ukrainischen Truppen, die in die westrussische Region Kursk eingedrungen sind.

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