Nordkorea hat am Donnerstag nach Angaben der südkoreanischen Streitkräfte mindestens ein Geschoss abgefeuert.
Pjöngjang/Seoul. Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs mindestens zwei zunächst nicht identifizierte Projektile in Richtung offenes Meer abgefeuert. Die Geschoße seien von der Provinz Süd-Pyongan im Westen des Landes gestartet worden und in Richtung des Japanischen Meers (koreanisch: Ostmeer) geflogen, teilte der Generalstab in Südkorea am Donnerstag mit.
Unklar war zunächst, ob es sich um den Test ballistischer Raketen handelt. Das japanische Verteidigungsministerium erklärte, es handle sich wahrscheinlich um solche. Dies wäre dem kommunistischen Land durch UNO-Resolutionen allerdings untersagt.
Laut japanischer Küstenwache stürzten die Geschoße außerhalb der sogenannten Exklusiven Wirtschaftszone Japans ins Meer. Diese Zone erstreckt sich von der Küste 370 Kilometer weit ins Meer.
Nordkorea hatte in den vergangenen Monaten mehrfach Raketen getestet, meist allerdings in der Morgendämmerung. Anfang Oktober wurde eine U-Boot-gestützte ballistische Rakete gestartet. Das verarmte und weitgehend isolierte Land hatte unlängst auch mit der Wiederaufnahme der Tests von Langstreckenraketen gedroht. Die Führung in Pjöngjang reagierte damit auf den Appell von fünf europäischen Mitgliedern des UNO-Sicherheitsrates, seine atomare Rüstung aufzugeben.
Nordkorea hatte seine Raketentests als Geste des guten Willens bei den Verhandlungen mit den USA über einen Verzicht auf seine atomare Bewaffnung eingestellt. Anfang Oktober hat Nordkorea die Atomverhandlungen mit den USA in Schweden abgebrochen und der US-Regierung Unbeweglichkeit vorgeworfen.
Nordkorea treibt seit Jahren die Entwicklung von Raketen voran, die mit Atomsprengköpfen ausgerüstet werden könnten. Es ist deswegen harten internationalen Sanktionen unterworfen.