Vergewaltigung schockte Welt

Sex-Opfer tot: Wollte demnächst heiraten

28.12.2012

Studentin nach Vergewaltigung gestorben: Letzte religiöse Riten vollzogen. Leichnam eingeäschert.

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Der Leichnam der von mehreren Männern vergewaltigten indischen Studentin ist nach seiner Rückkehr aus Singapur am Sonntag in Neu-Delhi eingeäschert worden. Das Krematorium war von starken Polizeikräften abgeriegelt. Die Behörden befürchteten für Sonntag erneute Demonstrationen aus Wut und Trauer über den Tod der jungen Frau. Nachbarn, die an der Einäscherung teilnahmen, sagten der Nachrichtenagentur AFP, die Frau habe im Februar ihren Freund heiraten wollen. "Sie hatten bereits alle Vorbereitungen getroffen und eine Hochzeitsparty in Delhi geplant", sagte Meena Rai, die zusammen mit der künftigen Braut schon nach Hochzeitskleidern Ausschau gehalten hatte.

Regierungschef Manmohan Singh und die Vorsitzende der regierenden Kongresspartei, Sonia Gandhi, waren zuvor auf dem internationalen Flughafen von Neu-Delhi mit Angehörigen des Opfers zusammengetroffen. Dort landete das eigens gecharterte Flugzeug mit dem goldfarbenen Sarg der 23-Jährigen an Bord. Dieser wurde dann in einem Autokonvoi zum Krematorium im Distrikt Dwarka im Südwesten der Hauptstadt gebracht. Mit an Bord der Air-India-Maschine waren auch die Eltern der Toten sowie zwei Brüder, die alle in den letzten Stunden bei der Studentin gewesen waren.

Am Samstag hatten alle führenden Politiker kondoliert und Maßnahmen versprochen, damit sich ein solcher Fall nicht wiederhole. So wird untersucht, ob in besonders schweren Vergewaltigungsfällen auch die Todesstrafe verhängt werden kann - diese Forderung war von zahlreichen Demonstranten erhoben worden. Auch sollen Vergewaltiger nicht mehr auf Kaution freikommen und besonders schnell vor Gericht gestellt werden.

Neue Opfer-Hotline
Für Vergewaltigungsopfer soll ab dem 1. Jänner eine spezielle Hotline bei der Polizei eingerichtet werden. Außerdem soll es in der Hauptstadt mehr Beleuchtung geben, und öffentliche Busse sollen besser überwacht werden. Daneben versucht die Polizei, mehr Frauen für ihren Dienst auszubilden.

Die Studentin war am Samstag in einem Krankenhaus in Singapur ihren schweren Verletzungen erlegen, die sie durch die Gruppenvergewaltigung in einem Bus in Neu-Delhi am 16. Dezember erlitten hatte. Die junge Frau war erst am Donnerstag zur Behandlung nach Singapur gebracht worden, wo Ärzte weitere innere Verletzungen feststellten. Die brutale Vergewaltigung hatte in Indien zum Teil gewalttätige Proteste gegen die in der indischen Gesellschaft verbreitete Gewalt gegen Frauen und die Untätigkeit der Behörden ausgelöst.

Auch am Samstag gingen in Neu-Delhi und anderen indischen Städten wieder tausende Menschen auf die Straße. Am Abend hielten Trauernde Mahnwachen mit Kerzen ab. Die Proteste blieben im Gegensatz zu anderen Tagen friedlich. Den sechs mutmaßlichen Tätern, die festgenommen wurden, drohen nach dem Tod ihres Opfers Anklagen wegen Mordes. Darauf steht in Indien die Todesstrafe.


 
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