Nächster General im Visier

Sex-Skandal weitet sich
 aus

13.11.2012

Nun auch Afghanistan-Kommandant unter Druck.

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© Reuters
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Der Sexskandal um Ex-CIA-Chef David Petraeus wird immer irrer: Jetzt geriet auch der Chef der NATO-Truppen in Afghanistan, John Allen, in den Strudel der Affäre. Allen, der auch Chancen auf den NATO-Chefsessel hat, soll Tausende schlüpfrige E-Mails an die Florida-Beauty Jill Kelley geschickt haben (siehe rechts).

Wegen Kelley platzte die Petraeus-Affäre: Sie hatte sich beim FBI über Droh-E-Mails beschwert, als Absender wurde Biografin Paula Broadwell ermittelt. Dabei entdeckte das FBI die zehn Monate dauernde Liebesbeziehung mit dem CIA-Boss.

Dreifachmutter Kelley, verheiratet mit einem Chirurgen, arbeitet unbezahlt beim Militärkommando in Tampa, wo sie Hilfsprojekte für Soldatenfamilien koordiniert. Ob Petraeus auch mit ihr was hatte, ist noch unklar. Broadwell fürchtete die kurvige 37-Jährige jedenfalls als Rivalin.

Plauderte CIA-Chef streng geheime Interna aus?
Die Polizei führte in Broad­wells Haus in North Carolina nun eine Hausdurchsuchung durch: PCs, Festplatten und etliche Unterlagen wurden abtransportiert. Geprüft wird, ob ihr Petraeus als CIA-Chef vertrauliche Unterlagen zuspielte. In einem Vortrag hatte Broadwell behauptet, die CIA hätte vor dem Botschaftermord in Libyen im Konsulat Extremisten gefangen gehalten. Der Sturm auf die Vertretung wäre eigentlich eine „Befreiungsaktion“ gewesen. Die CIA dementiert heftig.

Auch sonst wird der größte Sexskandal in Washington seit Clintons Lewinsky-Affäre immer schriller: Jener FBI-Agent, der Kelleys Beschwerde über die Drohmails zu untersuchen begann, wurde abgezogen, nachdem er ihr Fotos seines nackten Oberkörpers schickte.

Statt Karriere droht nun Haft
Beförderung gestoppt. Die steile Karriere des Afghanistan-Kriegschefs John Allen (58) implodiert nun ebenfalls im Washington-Sexskandal: Fahnder entdeckten 30.000 Seiten an E-Mail-Verkehr zwischen ihm und der Petraeus-Bekannten Jill Kelley, die den Skandal ins Rollen brachte. Allen ist verheiratet, hat zwei Töchter. US-Präsident Ba­rack Obama hatte ihn als neuen möglichen Chef des Nordatlantikbündnisses NATO nominiert. Die Bewerbung liegt nun allerdings auf Eis. Sollte Allen tatsächlich eine Affäre mit Kelley gehabt haben, droht ihm gar Haft: Außereheliche Beziehungen sind im US-Militär strafbar.

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