Sexaffäre um Ex-Spitzenbanker

Intervenierte Frankreich gegen DSK?

11.12.2011


Hat Frankreich Dominique Strauss-Kahn in Washington angeschwärzt?

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In der Affäre um den früheren IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn hat die Tageszeitung "Libération" in ihrer Wochenendausgabe eine Intervention der französischen Behörden in den USA aufgedeckt, die dem Sozialisten nach seiner Festnahme wegen Vergewaltigungsverdachts geschadet habe. Demnach hätten hohe Beamte im Außenamt und im Justizministerium der Staatsanwaltschaft in New York am 15. Mai mitgeteilt, dass gegen "DSK" in Frankreich wegen einer Prostitutionsaffäre in Lille ermittelt werde.

Frankreich dementiert, USA schweigen
Die Information wurde von der französischen Regierung dementiert, die US-amerikanische Justiz begnügte sich laut "Liberation" allerdings mit der Erklärung, dass man darüber keine Auskünfte erteilen könne. Strauss-Kahn war am 14. Mai verhaftet worden, weil ihn ein Zimmermädchen des New Yorker Hotels Sofitel eines Vergewaltigungsversuches bezichtigt hatte.

Am Tag darauf kontaktierten laut "Liberation" zwei hohe französische Beamte den New Yorker Staatsanwalt Cyrus Vance Jr. telefonisch mit Informationen über den damaligen Chef des Internationalen Währungsfonds. Die Namen der beiden Funktionäre, die jede Form von Intervention dementierten, scheint laut Zeitungsbericht in den Gerichtsakten in New York auf.

Gericht verfügte offensichtlich über belastende Informationen
Bei der Verhandlung über einen bedingten Enthaftungsantrag von Strauss-Kahn erklärte der stellvertretende Staatsanwalt John McConnell, Informationen erhalten zu haben, welche darauf hinwiesen, "dass der Verdächtige sich zumindest einmal auf ähnliche Weise verhalten hat, wie es die Hotelangestellte ihm vorwirft". In der Tat erstattete zu einem späteren Zeitpunkt die französische Autorin Tristane Bannon Anzeige gegen "DSK". Sie warf dem Politiker einen Vergewaltigungsversuch im Jahr 2003 vor. Im Oktober geriet Strauss-Kahn, gegen den die Ermittlungen in den beiden Vergewaltigungsaffären eingestellt wurden, ins Kreuzfeuer einer Prostitutionsaffäre rund um das Hotel Carlton in Lille. "DSK" soll demnach unter anderem in Wien und Madrid Sexpartys mit Prostituierten organisiert haben und solche sogar zum IWF-Sitz nach Washington gebracht haben.

Im vergangenen Mai war Strauss-Kahn der sozialistische Favorit im Rennen um die französische Präsidentschaft. Er hatte nicht nur gegenüber seinen sozialistischen Mitbewerbern die Nase vorn, sondern lag in Meinungsumfragen in den Wählerabsichten auch weit vor dem amtierenden konservativen Präsidenten Nicolas Sarkozy (UMP). Vor seiner Verhaftung hatte "DSK" im Gespräch mit "Liberation" den Verdacht geäußert, von "hoher Stelle" überwacht zu werden und betont, dass er einen "krummen Schlag" gegen sich befürchte.

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