Muslima tritt in Bosnien vollverschleiert im Wahlkampf auf.
In Bosnien tritt die Journalistin Indira Sinanovic Anfang Oktober für den Stadtrat einer 40.000-Einwohner-Stadt Zavidovici an. Damit könnte erstmals in Europa eine vollverschleierte Frau eine Wahl gewinnen.
Die „BILD“-Zeitung hat die Politikerin in spe gefragt, wieso sie ihren Niqab (Vollverschleierung vor dem Gesicht mit freigelassenem Augenschlitz) auch auf den Wahlplakaten nicht lüftet.
Die Antwort: Sie tragen ihn bereits seit 25 Jahren. Ihr politisches Programm? Stärkung der Wirtschaft, Schaffung von Arbeitsplätzen und – das Eintreten für die Interessen von Frauen.
Bosnien: Zurück in die Steinzeit
Vereinzelte Gegenden entwickeln sich, wie die ARD zuletzt in einer Reportage berichtete, zurück in die Steinzeit. Ein Auszug aus dem Alltag in einem Dorf mit einer Salafisten-Mehrheit: „Polygamie ist erwünscht, Frauen sind vollverschleiert, Fremde dürfen nicht angesprochen werden“, heißt es in dem Beitrag.
Den Recherchen der ARD zufolge gibt es 28 solcher Salafisten-Gemeinschaften, die in Europa unbehelligt unter Scharia-Recht leben. Viel Geld fließe derzeit auch aus Saudi-Arabien nach Sarajewo, die Hauptstadt des knapp mehrheitlich muslimischen Landes.