Kriegsveteranen riefen zu einer Großkundgebung auf.
Tausende Menschen haben in Simbabwe für den Rücktritt des langjährigen Präsidenten Robert Mugabe demonstriert. "Genug ist genug, Mugabe muss gehen", war am Samstag auf Schildern bei der Großkundgebung in einem Vorort der Hauptstadt Harare zu lesen. In der Früh waren nach Berichten von AFP-Reportern bereits mehrere Tausend Menschen gekommen, während ständig Busse mit weiteren Demonstranten dort ankamen.
Veteranen des Unabhängigkeitskrieges gegen die Kolonialmacht Großbritannien hatten nach der Machtübernahme des Militärs zu der Demonstration aufgerufen. Den Stadtteil Highfield wählten sie dabei bewusst als Veranstaltungsort aus: Dort hatte Mugabe nach seinem Amtsantritt im Jahr 1980 als Regierungschef seine erste Rede gehalten.
Ausgelassene Stimmung
Die Stimmung bei der Kundgebung war ausgelassen und friedlich: Die Demonstranten tanzten, pfiffen und bejubelten Soldaten, die die Proteste ausdrücklich begrüßt hatten. "Das ist der beste Tag in meinem Leben. Wir hoffen auf ein neues Leben nach Mugabe", sagte der 38-jährige Sam Sechete.
In der Nacht auf Mittwoch hatte die Armee die Kontrolle über die Hauptstadt Harare übernommen. Die Regionalverbände der Regierungspartei Zanu-PF sowie die Kriegsveteranen hatten Mugabe daraufhin zum Rücktritt aufgefordert. Dieser hatte sich nach Angaben aus Armeekreisen allerdings geweigert zurückzutreten.
Hausarrest
Derzeit befindet sich Mugabe unter Hausarrest der Armee, die jedoch versicherte, ihn nicht stürzen zu wollen. Am Freitag war Mugabe erstmals wieder öffentlich aufgetreten, als er an einer Universitäts-Abschlussfeier teilnahm.
Der 93-jährige Mugabe - mittlerweile der älteste Staatschef der Welt - hatte das ehemalige Rhodesien 1980 in die Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Großbritannien geführt. Er war zunächst Regierungschef, bevor er 1987 Präsident wurde. Mugabes Gegner werfen ihm einen autoritären Regierungsstil vor und machen ihn für die grassierende Misswirtschaft verantwortlich.