Flüchtlingskrise

Skandal um Nazi-Tweet von CDU-Abgeordneter

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Bundestagsabgeordnete Kudla warf Merkel die "Umvolkung" Deutschlands vor.

Die umstrittene Leipziger CDU-Bundestagsabgeordnete Bettina Kudla sorgte mit einem rechtsextremen Twitter-Posting für Empörung. In ihrer Kritik an Kanzlerin Angela Merkel benutzte die 54-Jährige am Samstag den Begriff "Umvolkung", der von den Nationalsozialisten rassistisch geprägt wurde.

Auch heutzutage kommt der Begriff in den Reihen von Rechtsextremisten immer wieder vor. "Umvolkung" wird hier mit der Verschwörungstheorie, dass Zuwanderung dem Austausch der deutschstämmigen Bevölkerung dienen soll, gern verwendet.

Attacken an Merkel und Tauber

Doch nicht nur Kanzlerin Merkel attackierte Kudla mit ihrem tiefbraunen Kommentar. Auch CDU-Generalsekretär Peter Tauber musste einstecken: BK #Merkel streitet es ab, #Tauber träumt. Die #Umvolkung #Deutschlands hat längst begonnen. Handlungsbedarf besteht! schrieb die Bundestagsabgeordnete.
 

Distanzierung

Es dauerte nicht lange, bis sich die CDU-/CSU-Bundestagsfraktion "eindeutig von Inhalt und Sprache" des besagten Tweets distanzierten. Kudlas Kommentar sei "unsäglich", schrieb der Parlamentarische Geschäftsführer Michael Großße-Brömer.

Auch CDU-Generalsekretär Peter Tauber reagierte auf Twitter auf die Attacke seiner Parteikollegin.
 

"Umvolkung" in Österreich

Auch einige FPÖ-Politiker, darunter der ehemalige EU-Abgeordnete Andreas Mölzer, hatten in den vergangenen Jahren von einer drohenden "Umvolkung" in Österreich gesprochen.

Empörung um Kudla

Die 1962 in München geborene Kudla ging nach der Wende in den Osten Deutschlands. Sie ist seit Oktober 2009 für den Wahlkreis Leipzig I im Bundestag. Bei der nächsten Bundestagswahl will sie erneut antreten. Als einzige Bundestagsabgeordnete hatte Kudla im Juni gegen die Völkermord-Resolution zu den Armeniern gestimmt.

Vor zwei Wochen hatte Kudla mit einer Beleidigung des türkischen Journalisten Can Dündar für Empörung gesorgt. Kudla hatte den früheren Chefredakteur der Oppositionszeitung "Cumhuriyet" ebenfalls auf Twitter als "Cansel Dünnschiss" bezeichnet.
 

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