Tweets der Botschaft

Skurrile Russen-Kritik zur Giftaffäre

02.04.2018

In kuriosen Tweets mit dem Bild eines Zombie-Filmes übt Russland Kritik an über Giftaffäre.

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Im Fall des vergifteten Ex-Doppelagenten Sergej Skripal wirft Russland in zwei ungewöhnlichen Tweets Großbritannien eine Missachtung der diplomatischen Konventionen vor. Die russische Botschaft in London kritisierte so im Kurznachrichtendienst Twitter erneut, dass London keine Beweise für seine Anschuldigungen vorlege und keinen Zugang zu den Opfern gewähre.

London macht Moskau für den Anschlag auf Skripal und dessen Tochter Julia verantwortlich. In einem am Sonntag veröffentlichten Tweet verwendete die Botschaft für ihren Protest das Logo des Zombie-Films "28 Days Later" (28 Tage später) in Anspielung auf den Anschlag, der am 4. März im englischen Salisbury verübt worden war. In dem Film geht es um den Zusammenbruch der Gesellschaft durch die Verbreitung eines tödlichen Virus aus einem britischen Forschungslabor und die dramatische Flucht einiger Überlebender. Auch 28 Tage nach dem Anschlag sei London seinen Verpflichtungen Moskau gegenüber nicht nachgekommen, kritisierte die russische Botschaft.

 
Ein anderer Tweet zeigt einen goldenen Schlüssel mit einem Satz, der im Deutschen der Goldenen Regel entspricht: "Was du nicht willst, das man dir tu', das füg' auch keinem andern zu."
 

Russland veröffentlichte Fragenkatalog zu Anschlag

Zuvor hatte Russland einen Fragenkatalog zum Anschlag veröffentlicht und gefordert, Zugang zu Yulia Skripal zu bekommen. Der 33-Jährigen geht es inzwischen deutlich besser. Ihr Vater befindet sich nach Angaben der Ärzte in einem kritischen Zustand. Beide waren bewusstlos auf einer Parkbank entdeckt worden. Sie wurden London zufolge durch einen Kampfstoff vergiftet, der zu Sowjetzeiten produziert wurde.
 
Kritik übte die russische Botschaft per Twitter auch daran, dass sie im Mordfall des Kreml-Kritikers Nikolai Gluschkow keine Informationen bekomme. Der Geschäftsmann war Mitte März tot in seinem Londoner Haus entdeckt worden. Gluschkow hatte für die russischen Großkonzerne Avtovaz und Aeroflot gearbeitet. Er kam nach Vorwürfen von Betrug und Geldwäsche ins Gefängnis und erhielt 2010 Asyl in Großbritannien.
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