Abhör-Skandal

Sky News gesteht E-Mail-Hacking

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Murdoch-Sender knackte Konten von mutmaßlichen Kriminellen.

Der zum Medienkonzern von Rupert Murdoch gehörende britische Sender Sky News hat sich Zugang zu den E-Mail-Konten von mutmaßlichen Kriminellen verschafft. Man habe in zwei Fällen Journalisten autorisiert, die elektronische Post von Straftat-Verdächtigen zu lesen, teilte Sky News am Donnerstag mit. Das Vorgehen sei im Interesse der Öffentlichkeit gewesen. Was man herausbekommen habe, habe man der Polizei weitergegeben.

Das Hacken von E-Mails ist in Großbritannien nach dem Gesetz zum Umgang mit Computern illegal. Die zuständige Polizei teilte nach Angaben des Senders BBC mit, man untersuche den Fall.

Murdoch steht nach dem Medienskandal um seine ehemalige Zeitung "News of the World" sowie um das Boulevardblatt "Sun" im Vereinigten Königreich in scharfer Kritik. Die "News of the World" war vergangenen Sommer eingestellt worden, nachdem bekanntgeworden war, dass dort mit illegalen Recherchemethoden gearbeitet wurde. Unter anderem waren Handy-Anrufbeantworter von Straftat-Opfern angezapft worden. Reporter der "Sun" sollen Polizisten bestochen haben. In Großbritannien arbeitet derzeit eine Kommission an einem neuen Pressekodex.

Rupert Murdochs Sohn James hatte am Mittwoch seinen Rücktritt als Chef des Verwaltungsrats beim Fernsehkonzern BSkyB bekanntgegeben. Zuvor hatte er sich bereits aus der Zeitungsholding News International zurückgezogen.

Bei den Sky-News-Fällen ging es um einen mutmaßlichen Pädophilen sowie um einen Mann unter Betrugsverdacht. "Wie andere Organisationen auch, sind wir uns bewusst über die Spannungen, die sich zwischen der Justiz und verantwortungsbewusstem investigativen Journalismus ergeben können", hieß es in der Stellungnahme. "Wir stehen zu unserem Handeln und sind der Ansicht, es war journalistisch gerechtfertigt und im Interesse der Öffentlichkeit."

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Murdoch: Milliardär, Mogul, Machtmensch

Murdoch ist Sohn eines angesehenen australischen Journalisten und arbeitete auch selbst als Journalist.

Mit dem Tod seines Vaters erbte der gebürtige Melbourner 1952 mit Anfang 20 zwei Zeitungen. „The Aidelaide News“ und die „Sunday Mail“.

Sein News-Corb-Konzern ist heute in Australien, Europa, Asien, Lateinamerika und den USA vertreten. Neben Zeitungen, Magazinen und Buchverlagen gehören auch zahlreiche Kabel-und Satellitensender zum Konzern.

Umsatz der News Corp. im Jahr 2010: 33 Milliarden US-Dollar (23 Milliarden Euro).

Nach der Eroberung des australischen Zeitungsmarktes begab sich Murdoch 1969 auf Einkaufstour nach Großbritannien. Jahre nach seinem Studium der Volkswirtschaft in Oxford kaufte er dort die „News of the World“ und „The Sun“.

Um auch auf dem Medienmarkt in den USA Fuß fassen zu können, erwarb Murdoch 1985 die US-Staatsbürgerschaft. Dort verleibte er seinem Konzern den Fernsehsender Fox News und die angesehenen Wirtschaftszeitung „Wall Street Journal“ ein.

Darüber hinaus gehört ihm fast die Hälfte der Anteile am Bezahlsender Sky Deutschland, der früheren Premiere AG.

Eines Tages will Rupert Murdoch sein Imperium an seinen jüngsten Sohn James übergeben, der seit März stellvertretender Geschäftsführer der News Corp ist.

Rupert Murdoch mit seiner Ziehtochter Rebekah Brooks, der mittlerweile gefeuerten Chefredakteurin.

Rupert Murdoch mit seiner 14-Monat alten Tochter Elisabeth und seiner zweiten Frau Anna Torv am 4 Oktober 1969 in London.

Murdoch in seinem Büro der IPC am 26 September 1969 in London.

Der Medienmogul am 2 Jänner 1969 mit seiner zweiten Frau Anna Torv.

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