Ökosystem

Snack-Fiasko im Nationalpark: Chipstüte bedroht fragiles Höhlenökosystem

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Der Carlsbad-Caverns-Nationalpark in New Mexico, USA, ist besonders wegen seiner beeindruckenden Tropfsteinhöhlen bekannt, deren Entstehung vor über 260 Millionen Jahren begann. 

Diese Höhlen beherbergen heute ein unverwechselbares Ökosystem. Mit über 119 erkundeten Höhlen erstreckt sich der Park weit unter die Erde, wobei die tiefste Höhle bis zu 487 Meter unter die Oberfläche reicht. Einige der Höhlen sind unzugänglich, da sie Lebensraum für rund eine Million mexikanischer Bulldoggfledermäuse bieten.

Die meisten Höhlen sind jedoch für Besucher zugänglich, und jedes Jahr strömen Tausende Touristen dorthin. Eine wichtige Regel gilt dabei: Es ist nicht gestattet, Essen mitzubringen. Ein Besucher missachtete diese Regel jedoch, indem er eine volle Tüte Chips in eine der Höhlen fallen ließ – eine schwerwiegende Gefahr für das empfindliche Ökosystem.

"Große Raum"

In einem Facebook-Statement schrieb die Nationalparkverwaltung: „Ob groß oder klein, wir alle hinterlassen eine Auswirkung, wohin wir auch gehen. Wie wir mit anderen und der Welt, die wir gemeinsam teilen, interagieren, hat von Moment zu Moment Auswirkungen.“ Solche Eingriffe seien oft vermeidbar, so auch der Vorfall mit der „vollen Snacktüte, die im Big Room vom Weg abgekommen ist“.

Der "Große Raum", die größte Höhlenkammer Nordamerikas nach Volumen, ist über einen zwei Kilometer langen Weg erreichbar, der durchschnittlich 1,5 Stunden dauert. Der Park fügte hinzu: „Für den Besitzer der Snacktüte dürfte die Auswirkung zufälliger Natur sein. Aber auf das Ökosystem der Höhle hatte es enorme Auswirkungen.“

Carlsbad Caverns National Park
© getty
× Carlsbad Caverns National Park

Die Parkverwaltung erläuterte weiter, dass der aufgeweichte verarbeitete Mais der Chips durch die Feuchtigkeit der Höhle eine ideale Grundlage für Mikroben und Pilze darstellte. Dieser Prozess schuf ein vorübergehendes Nahrungsnetz für Höhlengrillen, Milben, Spinnen und Fliegen, das die Nährstoffe in die umliegenden Höhlen und Formationen transportierte. Schimmel breitete sich aus, wuchs, starb ab und hinterließ einen üblen Geruch – ein Zyklus, der sich fortsetzt.

Derzeit arbeiten Ranger daran, alle fremden Materialien und Schimmelpilze aus den Höhlen zu entfernen, um das Ökosystem zu schützen.

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