Zwei Scharfschützen haben während Anti-Rassismus-Protesten elf Polizisten getroffen.
Neue Gewalt in den USA: In Dallas sind während eines Protestmarsches gegen Polizeigewalt am Donnerstagabend fünf Beamte erschossen und mehrere verletzt worden. Dies teilte die Polizei der texanischen Großstadt auf Twitter mit. Insgesamt seien elf Polizisten beschossen worden, sagte Polizeichef David Brown. Die Polizei geht von zwei Scharfschützen aus.
Verdächtiger in Garage erschossen
Einer der mutmaßlichen Heckenschützen, der an der Tötung von fünf Polizisten in der texanischen Stadt Dallas beteiligt gewesen sein soll und der sich nach dem Angriff in einer Parkgarage verschanzt hatte, hat sich Freitagfrüh (Ortszeit) offenbar selbst gerichtet. Das berichtete die Zeitung "Dallas Morning News" (Online).
Der Mann hatte sich in einem Parkhaus verschanzt und sich immer wieder Schusswechsel mit der Polizei geliefert. Zuvor hatten mehrere Angreifer bei einer Demonstration gegen Polizeigewalt insgesamt fünf Polizisten erschossen. Das Motiv war zunächst unklar. Mehrere Menschen wurden festgenommen, darunter eine Frau. Eine Person soll sich laut "Dallas Morning News" selbst gestellt haben.
Bisher seien drei weitere Personen festgenommen worden, darunter eine Frau. Zu möglichen Motiven oder Hintergründen der Tat konnte Brown vorerst nichts sagen.
Der mutmaßliche Täter
Gezielt auf Polizisten gezielt
Die Verdächtigen hatten gedroht, eine Bombe zu legen, berichtete der Sender CNN unter Berufung auf die Polizei. Die Schützen hatten es vermutlich gezielt auf Polizisten abgesehen, so der Sender.
Bei einem Toten handelt es sich offenbar um einen Transportpolizisten des Nahverkehrsunternehmens DART. Drei weitere wurden verletzt, wie DART auf Twitter mitteilte. Die Polizei forderte die Bürger auf, das Stadtzentrum von Dallas zu meiden, der öffentliche Verkehr wurde unterbrochen, berichtete die "Dallas Morning News.
Friedliche Proteste
Zuvor habe es friedliche Proteste gegen Polizeigewalt gegen Afroamerikaner gegeben. Auslöser waren zwei erschossene Afroamerikaner innerhalb von zwei Tagen. In Falcon Heights (Minnesota) starb Philando Castile (32) im Krankenhaus, nachdem ein Polizist bei einer Fahrzeugkontrolle auf ihn geschossen hatte. Kurz zuvor hatten in Baton Rouge (Louisiana) zwei Polizisten Alton Sterling (37) auf einem Parkplatz zu Boden gezwungen und ihn aus nächster Nähe erschossen.
Diese Tode seien ein Ereignis, das alle Amerikaner gleichermaßen angehen muss, sagte Präsident Barack Obama. "Wir erleben so etwas viel zu oft", sagte Obama unmittelbar nach der Landung in Warschau, wo er in der Nacht zum Freitag zum Nato-Gipfel eintraf. Der sichtbar berührte Präsident beschwor die Amerikaner, nach dem Geschehenen nicht in routinierte Reaktionsmuster zu verfallen, sondern innezuhalten.
© Reuters
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