Asyl in Russland

Snowden hat Flughafen verlassen

01.08.2013

Snwoden dankt Russland für Asyl. Weißes Haus "äußerst enttäuscht".

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Nach mehr als einem Monat hat der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden die Transitzone des Moskauer Flughafens Scheremetjewo verlassen. Snowden habe ein entsprechendes Dokument der russischen Migrationsbehörde erhalten, sagte sein Anwalt Anatoli Kutscherena am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge. Der NSA-Enthüller habe vorläufiges Asyl in Russland erhalten.

Snowden hat Flughafen per Taxi verlassen
Snowden hat den Flughafen am Donnerstag um 15:30 Ortzseit (11:30 MEZ) verlassen, nachdem Russland ihm ein vorläufiges Asyl für die Dauer von einem Jahr gewährt hatte. Somit kann er sich überall in Russland frei bewegen. Snowdens Anwalt Anatoli Kutscherena zeigte Medienvertretern eine Kopie der russischen Aufenthaltspapiere.

© Twitter

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Der Whistleblower soll den Flughafen in einem regulären Taxi verlassen haben - das melden russische Medien unter Berufung auf Snowdens Anwalt. Wo sich der 30-Jährige nun aufhält, wurde zunächst nicht bekannt gegeben.

Snwoden dankt Russland für Asyl
Nach dem Verlassen des Moskauer Flughafens Scheremetjewo hat der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden Russland für die Gewährung von Asyl gedankt. In der Erklärung, die am Donnerstag auf der Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentlicht wurde, warf er der US-Regierung die Missachtung einheimischen und internationalen Rechts vor. Am Ende jedoch habe das Recht gesiegt, erklärte der 30-jährige Computerspezialist wenige Stunden nach Verlassen des Transitbereichs, wo er mehr als vier Wochen festgesessen hatte.

Kreml: Fall Snowden belastet Beziehungen zu USA nicht
Das vorläufige Asyl für den früheren US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden wird nach Hoffnung des Kremls die Beziehungen zu den USA nicht belasten. Es handle sich um eine "ziemlich unbedeutende Angelegenheit", sagte der außenpolitische Berater des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Juri Uschakow, am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge.

Weißes Haus "äußerst enttäuscht"
Das Weiße Haus in Washington hat sich "äußerst enttäuscht" über Russlands Entscheidung gezeigt, dem früheren US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden Asyl zu gewähren. Es handle sich "nicht um eine positive Entwicklung", sagte der Präsidentschaftssprecher Jay Carney. US-Präsident Barack Obama prüfe die "Nützlichkeit" eines Treffens mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin. Obama will eigentlich im September vor einem G20-Gipfel in Moskau zu bilateralen Gesprächen mit Putin reisen.

Fünf Wochen im Transitbereich festgesessen
Snowden saß seit dem 23. Juni im Transitbereich des Flughafens fest. Auf seiner Flucht vor der US-Justiz bemüht sich der 30 Jahre alte IT-Experte um vorläufiges Asyl in Russland. Unterstützung hatte er am Mittwoch von seinem Vater bekommen: "Wenn ich er wäre, würde ich in Russland bleiben", sagte Lon Snowden in einer Sendung des russischen Staatsfernsehens. Er sei stolz auf seinen Sohn. Zudem dankte er Kremlchef Wladimir Putin dafür, seinem Sohn Schutz vor den US-Behörden zu gewähren.



 
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