Wo ist der Super-Spion?

Snowden wie vom ­Erdboden verschluckt

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Das Mysterium um den Aufenthaltsort des Datenspions vertieft sich: Wo ist er wirklich?

Edward Snowden (30) soll sich weiterhin im Transitbereich des Moskauer Scheremetjewo-Flughafens aufhalten, heißt es. Gesehen hat den Aufdecker, der die Welt mit Enthüllungen der US-Telefon- und Internet-Spitzelprogramme (PRISM, Tempora) schockierte, dort seit seiner Ankunft aus Hongkong am 23. Juni niemand. Unklar ist auch, ob seine „Fluchthelferin“, die Ex-Geliebte von WikiLeaks-Gründer Julian Assange, Sarah Harrison, noch an seiner Seite weilt.

In 21 Staaten suchte der berühmteste Flüchtling der Erde um Asyl an: Es drohe ihm in den USA die Todesstrafe, flehte er. Doch es hagelte nichts als Absagen.

Rätselraten um Wien-Stopp von Evo Morales
Der Fall ist längst auch eine internationale Posse: Russlands sexy Ex-Spionin Anna Chapman machte ihm über Twitter einen Heiratsantrag. Etwas ernster: Donnerstag protestierte die Union Südamerikanischer Nationen (UNASUR) in einer Krisensitzung gegen „kolonialistisches Verhalten des Westens“, nachdem der Jet des bolivianischen Präsidenten Evo Morales in Wien landen musste. Frankreich, Spanien, Portugal und Italien hatten den Überflug verweigert, da Snowden an Bord vermutet wurde.

Dabei ist bisher nicht ganz auszuschließen, dass Snowden mit Morales doch die Flucht nach Südamerika gelang. Außenminister Michael Spindelegger betonte zwar, die Maschine sei überprüft worden. Boliviens Verteidigungsminister Ruben ­Saavedra sagte aber, sie sei keineswegs genau durchsucht worden. Wahrscheinlich gab es eine Überprüfung der Pässe.

Definitiv haben will Snowden nur ein Staat: die USA. Dort ist er wegen Spionage angeklagt.

 

Boliviens UN-Botschafter wollte Österreich klagen

Weiter Wirbel um den Zwangsstopp des Präsidenten Evo Morales, nachdem vermutete wurde, dass er Edward Snowden in seinem Jet versteckt hielt. Der UN-Botschafter Boliviens in Genf, Sacha Llorenti Soliz, beschuldigte Österreich und weitere Länder: Sie hätten Morales auf Druck der USA „gekidnappt“. Es sei „ein Akt der Aggression“.

Gestern Mittag versuchte Bolivien zumindest gegenüber Österreich, die diplomatischen Wogen zu glätten. Plötzlich gab es in einer neuen Aussendung vom UN-Botschafter nur Lob für ‚Austria‘: „Es gibt kein Problem mit Österreich, wir sind sehr dankbar, dass wir dort landen durften.“ Aber: „Unsere Wut richtet sich gegen die USA und jene Länder, die den Überflug verweigert haben.“

 

Snowden-Debatte heute bei uns im Parlament

Ex-Spion und US-Staatsfeind Nr. 1, Edward Snowden, wird Thema im Parlament. FPÖ-Chef HC Strache bringt heute, am letzten Parlamentstag vor den Ferien, eine Dringliche Anfrage zur Spionageaffäre rund um den ehemaligen NSA-Mann ein. Strache fordert in seinem 18-Punkte-Fragenkatalog unter anderem einen Stopp des automatischen Datenaustauschs zwischen der EU und den USA sowie rasches Asyl für Snowden. Die Debatte beginnt um 15 Uhr.

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Morales in Wien zur Landung gezwungen

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