Die Grausamkeiten, die man aus dem isolierten Land hört, stimmen.
Nordkorea ist das wohl isolierteste Land der Welt. Mit eiserner Hand führen Kim Jong-un und sein Regime sein Volk - ganz nach dem Vorbild seines Vaters Kim Jong-il. Dennoch dringen immer wieder Berichte über brutale Grausamkeiten nach außen und die sind großteils wahr. Das bestätigte jetzt Lee Jong-guk, ehemaliger Leibwächter von Kim Jong-il, im Schweizer Fernsehen.
Lee war zehn Jahre lang Leibwächter des 2011 verstorbenen Kim Jong-il und erlebte die irren Ausbrüche des Diktators hautnah mit. Kim Jong-un, der Sohn Jong-Ils, soll aber noch schlimmer sein als sein Vater. Lee beschreibt ihn als Mensch voller Komplexe, mal übertrieben heiter, mal jähzornig, brutal, zutiefst unsicher und paranoid.
Die Grausamkeiten des Regimes:
- Das Volk wird systematisch ausgehungert. Viele Nordkoreaner wissen zwar, dass es außerhalb der Grenzen eine bessere Welt gibt, aber ihr Überlebenskampf kostet so viel Kraft, dass sie sich nicht damit befassen können.
- Kim Jong-il sei ein vulgärer Mensch mit Hang zu westlichem Luxus gewesen. Mit seinem Personal ging er eiskalt um. Ein anderer Leibwächter wurde ins Gefängnis geworfen, weil er Kims Aschenbecher benutzt hatte. Der Paranoide Kim feuerte Lee, als ein Cousin Lees der persönliche Fahrer des Diktators wurde. Zwei Blutsverwandte wollte Kim nicht in seinen Diensten haben.
- Nach seiner Entlassung ging Lee nach China. Bei seiner Rückkehr nach Nordkorea wurde er festgenommen und in eines der berüchtigten Gulags gesteckt. Dort wurde er gefoltert und musste hungern. Nach fünf Jahren gelang ihm völlig abgemagert die Flucht. Heute reist er um die Welt und berichtet von seinen Erlebnissen.