Clevere Ausrede
So drückte sich Japans First Lady vor einem Gespräch mit Trump
21.07.2017
Beim Gala-Dinner am G-20-Gipfel sprachen die beiden kein Wort miteinander. Das steckt dahinter.
Beim G-20-Gala-Dinner in Hamburg wurden US-Präsident und Japans First Lady Akie Abe nebeneinandergesetzt. Diniert wurde nur Feinstes, wie Steinbutt oder Rinderfilet. Doch im Gegensatz zu anderen Tischpartnern gab es neben dem Essen nicht viel Gesprächsstoff zwischen Abe und Trump.
Wie der US-Präsident jetzt vor Journalisten der „New York Times“ verriet, haben die beiden kein Wort miteinander gewechselt. Der Grund war für Trump schnell gefunden. „Ich glaube, er (Shinzo Abe, Anm. d. Red.) ist ein großartiger Kerl, und sie ist eine großartige Frau. Aber sie spricht kein Englisch“, sagte Trump. Die Journalisten bohrten nach, ob sie wirklich gar kein Wort English gesprochen hat. Die Antwort des Präsidenten: „Nicht einmal ‚Hallo‘“.
Angesprochen auf die Peinlichkeit dieser Situation, antwortete Trump: „Nun ja, das ist schon hart“.
Abe hielt Rede auf Englisch
Allerdings stimmt das so leider nicht, denn Akie Abe spricht sehr wohl Englisch – zumindest ein bisschen. Wie die „Bild“ berichtet, gibt es ein Video von einer Rede, die Japans First Lady vor der Ford Foundation in New York hielt – auf Englisch. Zudem erinnern sich einige US-Medien, dass sie sich im Februar, beim Staatsbesuch in den USA, sehr gut mit Melania Trump unterhalten haben soll, auch ohne Dolmetscher.
Spekulationen
Nun geistern zwei Theorien rund um diesen Englisch-Eklat im Netz.
- Nummer 1: Vielleicht wollte Akie Abe schlicht und einfach nicht mit Trump sprechen bzw. wusste nicht, worüber sie sich mit ihm unterhalten soll.
- Nummer 2: Vielleicht nutzte Trump die mutmaßlichen mangelnden Englisch-Kenntnisse Abes einfach, um sein Verhalten bei dem Dinner zu rechtfertigen. Denn damals stand Trump einfach auf und ging zu Putin. Dass es ihm neben Abe zu langweilig wurde, könnte dies zumindest ansatzweise erklären.
Das inoffizielle Treffen der beiden Regierungschefs beim Dinner hatte für viel Kritik gesorgt.