Woher kommt das Geld für das Terror-Regime?
Der Kampf gegen den IS-Terror ist nicht nur einer, der mit Waffen geführt wird, sondern es ist auch einer, der auf finanzieller Ebene stattfindet. Nach den jüngsten Anschlägen wirft sich auch die Frage auf, wie finanziert sich das Terror-Regime – und gibt es eine Möglichkeit die Geldquellen trocken zu legen.
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Woher kommt das Geld?
Abu Qatadah, ein deutschstämmiger ISIS-Kämpfer, gab bereitwillig über die Finanzierung des Kalifats und seine eigene Besoldung Auskunft. Die IS-Finanzen setzten sich derzeit hauptsächlich aus Kriegsbeute, Ölverkäufen und der Zakat-Steuer (sogenannte Almosensteuer) zusammen, erklärt er. Die Kämpfer des IS würden an ihrer Kriegsbeute zu vier Fünfteln beteiligt, ein Fünftel bekomme der "Islamische Staat". Sklaven seien Kriegsbeute und gingen daher entweder an die Kämpfer oder würden verkauft. Eine Yezidin koste momentan 1.500 US-Dollar - so viel wie eine Kalaschnikow.
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Im Kampf gegen die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) forderte unlängst ein UN-Bericht die Beschlagnahme sämtlicher aus den Extremistengebieten in Syrien und im Irak kommender Öltanklaster. Dies solle verhindern, dass dem IS Geld aus dem Verkauf von Öl zufließe, hieß es in dem Papier, das der Nachrichtenagentur AFP vorlag.
Treibstoffschmuggel als Geldquelle
Laut "Focus" finanziert sich der IS offenbar auch durch Schmuggel von Treibstoff aus Syrien in die Türkei. Nach Informationen des Magazins beschlagnahmten türkische Soldaten in den vergangenen Wochen tonnenweise Diesel und entdecken fertig verlegte Kunststoff-Pipelines, mit denen der IS Treibstoff über die Grenze pumpt. Allein in der letzten Augustwoche konfiszierten die Grenzer demnach fast 13 Tonnen Diesel sowie eine zwei Kilometer lange Rohrleitung, die dem Schmuggel diente.
Spenden und Antiquitätenhandel
Hohe Summen erzielt der IS aus dem Verkauf geplünderter Antiquitäten und Schätze des Altertums. US-Vertreter erklärten dem "Wall Street Journal", damit nehme der IS 100 Millionen Dollar im Jahr ein. Mehrere Dutzend Millionen sollen Lösegelderpressungen jährlich einbringen.
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Bei der Eroberung der nordirakischen Stadt Mossul soll die Terrormiliz umgerechnet 318 Millionen Euro erbeutet haben, die bei der Zentralbank lagerten. Diese Zahl ist allerdings umstritten.
Außerdem erhält der IS Spenden. Islamistische Organisationen sammeln Geld für angeblich humanitäre Projekte. Private Großspender in den sunnitischen Golfmonarchien sollen in den Aufbaujahren der Organisation zudem dreistellige Millionenbeträge gesammelt haben. Ob dieses Geld weiterhin fließt, ist unklar. Die USA versuchen, die beteiligten Bankinstitute zu ermitteln und die Geldströme zu kappen.
Wie reich ist ISIS?
Exakte Angaben, wie "reich" der IS tatsächlich ist, gibt es nicht. Als eine Haupteinnahmequelle gilt der Verkauf von Erdöl zum Beispiel aus den Ölfeldern Al-Tanak und Al-Omar in Ostsyrien. Öl wird auch in kleinen primitiven Raffinerien verarbeitet und über die türkische Grenze sowie in die irakischen Kurdengebiete geschmuggelt. US-Experten schätzen die Einnahmen auf eine bis zwei Millionen Dollar pro Tag. Die französische Luftwaffe hatte deshalb zuletzt gezielt die Ölindustrie-Infrastruktur im IS-Gebiet angegriffen, um diese Finanzquelle versiegen zu lassen.