Terrorschmiede Knast

So gefährlich sind Islamisten in Gefängnissen

15.02.2016

Immer mehr Insassen werden in Gefängnisse radikalisiert.

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In der Behauptung, dass ausgerechnet das Gefängnis als Terroristenschmiede dient, lässt sich eine gewisse Ironie nicht abstreiten, dennoch wird es immer wieder bittere Wahrheit. In den Haftanstalten Europas finden sich mehr und mehr verurteilte Terroristen oder islamistische Extremisten ein, die gerade die Isolation und den psychischen Ausnahmezustand anderer Häftlinge für die eigenen Zwecke schamlos ausnutzen. „Wenn unsere Gefängnisse mit noch mehr Terroristen überflutet werden, dann werden noch mehr radikalisiert“, glaubt der britische Polizeichef Jonathan Russell.

Muslim nur zum eigenen Schutz

Auch im Häfen gibt es eine gesellschaftliche Hierarchie und eines ist gewiss – man will nicht am unteren Ende der Nahrungskette stehen. Man sucht Anschluss. Man sucht sich eine Gruppe, die einem Schutz und Sicherheit garantiert. Hierbei spielen Muslime im Gefängnis immer eine große Rolle. Ein britischer Häftling berichtet, dass er ebenfalls zum Islam konvertiert ist, allerdings nicht aus Glaubensgründen. Levi Bellfield wurde wegen Vergewaltigung und Mordes eines jungen Mädchens zu lebenslanger Haft verurteilt. In der Haftanstalt wurde ihm schnell klar, was mit Pädophilen passieren würde, wenn andere von seinem Verbrechen erfahren. Also schloss er sich den Muslimen an. Es wurde ihm Schutz versprochen. Er hat sich mit den islamischen Häftlingen verbrüdert, damit er kein Problem mit anderen bekommt. Es ging so weit, dass er zum Islam konvertiert ist und sich seitdem nur noch Yusuf Rahim nennt.

Jung und ohne Perspektive

Aber natürlich spielt bei der Radikalisierung nicht nur die Angst eine Rolle. In den Gefängnissen sitzen Männer, die mittlerweile am Rande der Gesellschaft stehen. Selbst nach dem Absitzen der Haftstrafe ist man als Ex-Häftling stigmatisiert. Die Resozialisierung wird nicht einfach. Das wissen alle. Die meisten Insassen sind jung und stammen aus ärmeren Familienverhältnissen. Sie sind noch beeinflussbar. Außerdem meinen Experten, dass die Extremisten den Neo-Muslimen ihre radikale Weltansicht schneller näher bringen können, da ihnen das Wissen über den Islam fehlt.

1.000 Insassen als potenzielle Gefahr eingestuft

Auch die Behörden haben mittlerweile dieses Problem erkannt. Vor allem die Briten kämpfen mit dem Problem der Radikalisierung in Gefängnissen. 15 Prozent der Insassen in Großbritannien sind Muslime. Hierbei steigt die potenzielle Gefahr enorm. Ideen zu Einschränkung solcher gefährlichen Entwicklungen gibt es bereits. Die britische Regierung überlegt sogenannte „Jihadisten-Gefängnisse“ zu initialisieren. „Wir haben ca. 1000 Häftlinge als Extremisten oder anfällig für Extremismus eingestuft. Einige von ihnen üben Druck auf andere Insassen aus, ihren radikalen Vorstellungen zu folgen“, gab der britische Premierminister David Cameron bekannt.

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