Syrer erklärt:
So kannst du als Flüchtling EU-Bürger werden
02.04.2017
Aras Bacho erklärt, wie man als Asylwerber in Deutschland eingebürgert werden kann.
Einbürgerung in Deutschland funktioniert nur unter bestimmten Voraussetzungen. Für jeden Flüchtling ist es ein Traum, Deutscher zu werden. Und die meisten tun auch etwas dafür. Aber wie wird man eigentlich ein Deutscher? In diesem Beitrag werde ich erklären, wie die Einbürgerung funktioniert.
Wenn man dauerhaft in Deutschland leben und sich integrieren will, kann man Deutscher werden. Man muss es allerdings selbst beantragen, das funktioniert nicht automatisch. Mit 16 Jahren kann man den Antrag einreichen. Ist man unter 16, müssen die Eltern des Kindes den Antrag zur Einbürgerung stellen.
Kosten: Die Kosten der Einbürgerung liegen bei 255 Euro. Kinder, die mit ihren Eltern eingebürgert werden, bezahlen jedoch nur 55 Euro. Minderjährige, die ohne ihre Eltern einbürgert werden wollen, müssen ebenfalls den höheren Preis bezahlen. Ist man knapp bei Kasse, kann man das Geld auch in Raten zahlen.
Was muss man mitbringen?
Nun zu den Voraussetzungen: Man sollte gut Deutsch können und seit etwa seit 8 Jahren in Deutschland gelebt haben. Wenn man die Schule besucht oder besucht hat, kann man diese Zeit auf 7 Jahre und bei besonderen Integrationsleistungen auf 6 Jahre verkürzen.
Zum Zeitpunkt der Einbürgerung muss entweder man ein unbefristetes Aufenthaltsrecht oder eine blaue EU Karte haben. Oder aber eine befristete Aufenthaltserlaubnis, die zu einem unbefristeten Aufenthaltsrecht führen kann.
Weiterhin muss man den Einbürgerungstest bestehen, der aus 33 Fragen besteht. Dafür muss man Kenntnisse über die Rechts- und Gesellschaftsordnung sowie die Lebensverhältnisse in Deutschland haben. Eine Beispielfrage wäre: Wann wurde die BRD gegründet? Die richtigen Antworten müssen dann angekreuzt werden.
Der Lebensunterhalt sollte gesichert sein. Das bedeutet: Man sollte arbeiten und selber Geld verdienen, kein ALG I oder ALG II bekommen.
Um ein Deutscher werden zu können, sollte man keine Straftaten begangen haben. Das heißt: Das Führungszeugnis muss sauber sein. Das kann man bei der Polizei bekommen, es kostet nur 10 Euro.
Wenn man Syrer oder Iraker ist, gibt es jedoch einige Ausnahmen. In diesem Fall sollte man genauer bei der Einbürgerungsbehörde nachfragen
Das muss man über den Test wissen
Bei der Prüfung bekommt man ein Heft. In diesem Heft stehen 33 Fragen zu Deutschland. Man hat etwa 60 Minuten Zeit, sie zu beantworten. Dabei muss man nicht alle 33 Fragen richtig haben. 17 richtige Fragen reichen, um den Test zu bestehen. Sollte man jedoch nicht bestehen, kann man den Test auch wiederholen.
30 Fragen sind aus den Bereichen "Leben in der Demokratie", "Geschichte und Verantwortung", Und "Mensch und Gesellschaft". 3 Fragen werden zu dem Bundesland gestellt, in dem man gemeldet ist.
Der Einbürgerungstest muss nicht gemacht werden, wenn:
Man einen deutschen Schulabschluss erworben hat.
Man die Anforderungen wegen einer körperlichen, geistigen oder seelischen Krankheit, einer Behinderung oder altersbedingt nicht erfüllen kann.
Wer Fragen zum Einbürgerungstest hat, kann ganz einfach bei der örtlichen Behörde nachfragen. Der Einbürgerungstest kostet 25 Euro. Natürlich kann und sollte man sich auf den Test vorbereiten.
Sollte man im Vorfeld ausreichende Deutschkenntnisse nachweisen müssen, kann einfach ein Integrationskurs besucht und das Zertifikat erworben werden.
(Quelle: BAMF: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge)
Autor: Aras Bacho