Anti-Terror-Experte:

So lenkt ISIS vom großen Anschlagsplan ab

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Die letzten Attentate sollten von der Vorbereitung größerer Anschläge ablenken.

Der französische Anti-Terror-Richter Marc Trevedic ist der Meinung, dass die Anschläge von Paris und Brüssel einen schlimmen Zweck erfüllten: Sie sollten von der Vorbereitung von weit größeren IS-Anschlägen ablenken.

Rauch-Vorhang
Die britische Zeitung "The Telegraph" zitierte den Experten folgendermaßen: Die Anschläge dienten lediglich dazu, "unsere Behörden an den Rand der Leistungsfähigkeit zu bringen, wie bei einem Rauch-Vorhang, der den Terroristen erlaubt, hinter ihm ruhig zu agieren".

So sollen Einzel-Attentäter wie Abdelhamid Abaaoud, der Drahtzieher der Anschläge von Paris, eingeschleust worden sein, um von einem größeren Anschlagsplan abzulenken. Befürchtungen der Behörden zufolge könnte er der Kopf von rund 90 Jihadisten-Zellen gewesen sein, die über ganz Europa verteilt sind.

Widerspruch
Der Leiter der Forschungsgruppe Sicherheit und Diplomatie an der Universität Bonn hält die These des Anti-Terror-Richters laut Informationen von FOCUS Online jedoch für gewagt. „Dass kleinere und größere Anschläge gleichzeitig stattfinden, ist historisch belegt.“

Die Theorie, mit kleinen Attentaten für Verwirrung zu sorgen, halte er aus Sicht der Terroristen für kontraproduktiv. „Denn sie [die Anschläge, Anm.] haben einen hohen politischen Druck in Europa erzeugt und so dazu beigetragen, dass die Anti-Terror-Maßnahmen verschärft werden“, erklärt er seine Ansicht.

Fels schließt es jedoch nicht aus, dass Trevedic über Geheiminformationen verfügen könnte, die seine These belegen. Dass Terroristen die Flüchtlingskrise ausnutzten, um Jihadisten nach Europa zu bringen, sei bewiesen. „Doch die Sicherheitsbehörden haben nicht aktionistisch auf die Anschläge reagiert, sondern sehr klug“, zeigte sich Fels überzeugt.

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