Das Protokoll

So lief die Papst-Wahl ab

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Das Protokoll des Kurz-Konklaves. Wie Franziskus I. gewählt wurde.

Zuerst war es eine Hängepartie. Nach dem insgesamt vierten Wahlgang stieg kein Rauch auf. Alle rechneten schon damit, dass dieses Konklave länger dauern könnte, der Papst-Krimi nicht so schnell entschieden sein würde. Dann aber ging alles ganz rasch.

Die besten Bilder des neuen Papstes

Die Papstwahl wurde zu einem der schnellsten Konklaven in der Kirchengeschichte, aber auch zum überraschendsten: Kein Experte hatte den Erzbischof von Buenos Aires auf dem Favoritenzettel.

Begonnen hat das Konklave am Dienstag um 16.30 Uhr. Bereits am Vorabend sind die 115 Kardinäle ins Hospiz Santa Marta unweit der Sixtinischen Kapelle gezogen. Zeit genug, um Absprachen zu treffen, das Anforderungsprofil für den neuen Pontifex zu schärfen und den Kandidaten dafür zu suchen, der diese Anforderungen erfüllen kann.

Rasch tauchten die ersten Namen von Favoriten auf: Mailands Bischof Angelo Scola (71) lag bei allen Buchmachern immer ganz weit vorne. Doch auch Odilo Scherer, charismatischer Erzbischof von Sao Paulo, wurde oft genannt, als Zeichen des Aufbruchs in der Kirche.

Wiens Kardinal Christoph Schönborn lag ebenfalls im engsten Favoritenkreis. Doch schon nach den ersten Abstimmungen war klar, dass keiner der Favoriten die entscheidende Mehrheit bekommen kann. Scola galt vielen zu nahe an der Politik, der Brasilianer Scherer den meisten als zu konservativ.

Offensichtlich war den Kardinälen von Beginn an klar, dass der beste Kompromisskandidat bei einem Patt der Favoriten der Erzbischof von Buenos Aires sein würde. Zwar haben die Süd- und Nordamerikaner im Konklave „nur“ 36 Stimmen gegenüber 60 Stimmen aus Europa. Klar schien aber, dass die Mitgliedstaaten von Afrika, Ozeanien und Lateinamerika keinen neuen europäischen Papst mehr wollen. Sie wollten die Wende im Vatikan, einen Papst aus der neuen Welt.

Weißer Rauch über Vatikan

ER ist der neue starke Mann im Vatikan: Jorge Mario Bergoglios. Mit ihm...

...freuten sich und weinten zehntausende Menschen am Petersplatz in Rom. Zum ersten Mal...

...kommt mit Kardinal Bergoglio - der als "Franziskus I." das Papstamt übernehmen wird - ein Südamerikaner auf den Stuhl Petri.

"Die Kardinäle haben den neuen Papst am Ende der Welt gesucht" waren die ersten Worte des frisch gebackenen Fransziskus I.

Die argentinische Staatspräsidentin Cristina Kirchner gratulierte prompt ihrem Landsmann. Es sei der Wunsch der argentinischen Regierung, dass...

... der neue Papst "in den Bereichen Gleichheit, Gerechtigkeit, Brüderlichkeit und Frieden der Menschheit fruchtbar sei".

Der neue Papst schreibt nicht nur als erster Lateinamerikaner Geschichte - zum ersten Mal ist mit Franziskus I. ein Jesuit das Oberhaupt der katholischen Kirche.

Jorge Mario Bargoglio, bisher Erzbischof von Buenos Aires, ist der erste Pontifex, der den Namen Franziskus gewählt hat. Dabei...

bezog er sich wahrscheinlich nicht nur auf den Heiligen Franz von Assisi, Schutzpatron Italiens, sondern auch auf den Heiligen Franz Xaver, der das große Vorbild des missionarischen Aufbruchs der Barockzeit war.

Der 1506 geborene Franz Xaver gehörte wie Bergoglio dem Jesuitenorden an und wurde 1622 zum Heiligen erklärt. Bergoglio ist der erste Jesuit, der zum Papst aufrückt.

Am Vormittag waren sich die Kardinäle noch uneinig. Schwarzer Rauch zu Mittag. Aber bereits im fünften Wahlgang der Durchmarsch für den Papst aus Argentinien: Jorge Mario Bergoglio (76), ein Jesuit mit italienischen Familienwurzeln. Um 19.06 stieg weißer Rauch auf. Als Franziskus I. um 20.21 Uhr auf den Balkon trat, war die ganze Welt überrascht.
Bemerkenswert: Er galt schon 2005 als Favorit gegen Ratzinger. Damals lehnten die Kardinäle ab – die Kirche war zu einem Nicht-Europäer am Heiligen Stuhl noch nicht reif.

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Beginn der Papstwahl in Rom

Die Papst-Konklave beginnt mit einer feierlichen Messe der Kardinäle.

Der brasilianische Kardinal Juao Braz de Aviz und Reinhard Marx, deutscher Kardinal...

...sowie Kardinal Karl Lehmann treffen im Petersdom ein.

Gemeinsam feiern alle wahlberechtigten Kardinäle...

...eine festliche Messe.

Priester überqueren den Petersplatz auf dem Weg zur Messe...

...und auch Nonnen eilen zur Messe.

Die Messe wird per Bildschirm auf dem Petersplatz übertragen...

...und neugierig von Gläubigen verfolgt.

Auch Pilger sind auf den Petersplatz gekommen.

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