Er nutzt Bluttat aus

So macht Erdogan mit Münster Politik

08.04.2018

Türkischer Präsident empört über Empfang für Kurden-Vertreter im Elysee-Palast.

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Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat anscheinend den tödlichen Vorfall in Münster für einen verbalen Angriff auf den französischen Amtskollegen Emmanuel Macron genutzt. "Da, Ihr seht doch, was die Terroristen in Deutschland machen, oder?", sagte Erdogan am Samstag im westtürkischen Denizli nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu.

"Das wird auch in Frankreich geschehen. Ihr werdet sinken, solange der Westen diese Terroristen nährt", sagte Erdogan. Kurz zuvor war in Münster ein Kleintransporter in eine Menschenmenge gerast, es gab mehrere Verletzte und Tote. Die Sicherheitsbehörden gehen nach ersten Erkenntnissen nicht von einem Terroranschlag aus. Der Täter soll ein psychisch labiler deutscher Staatsbürger ohne Migrationshintergrund sein. Erdogan schien sich auf diesen Vorfall zu beziehen, nannte allerdings weder weitere Details noch die Stadt Münster.

Hintergrund für Erdogans Angriff auf Macron ist, dass dieser kürzlich eine Delegation mit Vertretern der syrischen Kurdenmiliz YPG im Elysee-Palast empfangen hatte. Erdogan sagte: "Frankreich, Du leistest dem Terrorismus Beihilfe, unterstützt ihn und empfängst dann Terroristen im Elysee-Palast." Frankreich werde die Geißel des Terrorismus auf diese Art nicht loswerden.
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