Der Kult um die Kims wird immer bizarrer.
Der frühere nordkoreanische Staatschef Kim Il-sung ist auch 23 Jahre nach seinem Tod im Alltag der Nordkoreaner allgegenwärtig - ob als übermenschengroße Statue, auf Wandmalereien, Briefmarken oder Bildern in den Wohnungen und Büros.
Über den "ewigen Präsidenten" und als Staatsgründer verehrten Kim, wie um seinen Sohn Kim Jong-il sowie seinen Enkel und jetzigen Machthaber Kim Jong-un wird ein intensiver Personenkult betrieben.
Die Leichen Kim Il-sungs und seines Sohnes, der Ende 2011 starb, liegen einbalsamiert in einem Mausoleum in Pjöngjang und können dort von den Nordkoreanern und ausländischen Besuchern angeschaut werden. Kim Il-sungs Geburtstag, der sich am Samstag (15. April) zum 105. Mal jährt, wird als "Tag der Sonne" bezeichnet. Er ist der höchste Feiertag des Landes.
Der Kult um die Kims hat in dem autoritären System Nordkoreas einen großen propagandistischen Stellenwert. Trotz weitverbreiteter Armut und Nahrungsmittelknappheit werden die Leistungen der Machthaber in den Staatsmedien als genial und unvergleichlich beschrieben. Ihnen werden mythische Kräfte zugeschrieben, um sie über alle anderen zu erheben.
Zweck der Heroisierung ist es auch, die innere Einheit zu stärken und die dynastische Machtfolge zu erklären. Seinen Sohn hat Kim Il-sung jahrelang auf die Nachfolge vorbereitet. Kim Jong-il wiederum erkor seinen Sohn zum Nachfolger aus.
Die runden Geburtstage von Kim Il-sung werden pompös gefeiert. An seinem 100. Geburtstag fand eine Militärparade statt. Oft nimmt die Führung die Geburtstage Kim Il-sungs oder andere Feiertage zum Anlass, militärische Stärke zu demonstrieren.
Auch im Vorfeld von Kims Geburtstag wird in Südkorea spekuliert, dass Nordkorea einen neuen Atomversuch oder einen Raketentest unternehmen könnte. Zwei Tage vor dem 100. Geburtstag Kim Il-sungs war allerdings der Start einer Weltraumrakete, die nach nordkoreanischen Angaben einen Satelliten ins All befördern soll, fehlgeschlagen.