Klares "Ja"-Votum

So stark stimmten Austro-Türken für Erdogan

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Studie: Menschen mit türkischem Migrationshintergrund sind niedriger gebildet.

Die Türken in Österreich haben sich deutlicher für die umstrittene Verfassungsreform in der Türkei ausgesprochen als ihre Landsleute in der Heimat. In den Ländern "mit hohem Gastarbeiter-Anteil" fiel die Zustimmung beim Referendum durchwegs deutlich höher aus als in der Türkei selbst, berichtete der Österreichischer Integrationsfonds in einer Aussendung am Montag.

So stark stimmten Austro-Türken für Erdogan
© APA

Nur Belgien schlägt Österreich

Nach Auszählung aller Stimmen in Österreich stimmten laut amtlicher Agentur Anadolu 73,23 Prozent (38.215) für die Einführung des Präsidialsystems, 26,77 Prozent (13.972) dagegen. In Deutschland waren es 63 Prozent "Ja"-Stimmen, in Frankreich 65 Prozent, in den Niederlanden 71 Prozent und in Belgien 75 Prozent.

Ungleich niedriger war hingegen die Zustimmung der Wahlberechtigten in Schweden (47 Prozent), im Vereinten Königreich (20 Prozent), sowie in der Schweiz (38 Prozent), in der es einen stark überdurchschnittlichen Anteil von Aleviten gibt. Ebenfalls klar ablehnend die Wahlberechtigten in den USA (16 Prozent Ja-Stimmen), Russland (26 Prozent) und Australien (42 Prozent), so die Aussendung.

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117.000 türkische Staatsbürger in Österreich

Rund 2,9 Millionen Stimmberechtigte beim gestrigen Verfassungsreferendum lebten außerhalb der Türkei, drei Viertel von ihnen in fünf europäischen Ländern: In Deutschland waren 1,43 Mio. wahlberechtigte Türken registriert, in Frankreich 326.000, in den Niederlanden 253.000, in Belgien 138.000 und in Österreich 108.561.

Rund 273.000 Personen mit türkischem Migrationshintergrund (d.h. sie selbst oder beide Elternteile wurden im Ausland geboren) lebten laut Integrationsfonds 2015 in Österreich, die meisten Personen mit türkischem Migrationshintergrund wohnten in Wien (110.000). Mit Blick auf die Staatsangehörigkeit waren demnach zu Jahresbeginn 2017 knapp 117.000 türkische Staatsangehörige in Österreich ansässig.

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Niedrigere Qualifikationen

Menschen mit türkischem Migrationshintergrund sind laut Statistischem Jahrbuch Migration & Integration 2016 deutlich niedriger qualifiziert als Österreicher ohne Migrationshintergrund: Bei den niedrigeren Bildungsabschlüssen zeigen sich bei der Bevölkerung mit türkischem Migrationshintergrund überdurchschnittliche Anteile. Verfügten 2015 nur elf Prozent der inländischen Bevölkerung (25-64 Jahre) maximal über einen Pflichtschulabschluss, war dieser Anteil bei der Bevölkerung türkischen Migrationshintergrunds mit 61 Prozent mehr als fünf Mal so hoch, so die Aussendung.

Klare Unterschiede zeigt demnach auch die Beschäftigungsstatistik: Während die Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt 2015 bei Österreichern bei 8,1 Prozent lag, war sie bei Türken mit 19,8 Prozent mehr als doppelt so hoch. Im Vergleich zu Österreichern stehen Personen mit Migrationshintergrund statistisch seltener im Erwerbsleben: 74 Prozent der Österreicher ohne Migrationshintergrund (15-64 Jahre) waren im Jahresdurchschnitt 2015 erwerbstätig; bei Türken waren es nur 54 Prozent. Besonders auffällig ist laut Integrationsfonds die Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen: Bei österreichischen Frauen lag die Erwerbstätigenquote 2015 bei 70 Prozent, bei türkischen Frauen hingegen bei 42 Prozent.

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