Biden vs Trump

So viel Macht hat CNN bei TV-Duell das Jahres

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Countdown zur TV-Debatte der Superlativen– die eine mögliche Vorentscheidung im heurigen Präsidentschaftsrennen bringen könnte.   

Wenig ist so wie früher: Das TV-Duell zwischen Amtsinhaber Joe Biden und seinem Vorgänger Donald Trump am Donnerstag um 21 Uhr Ortszeit in Atlanta ist das frühste jemals. Und anders als bei vergangenen Rededuellen ums Weiße Haus wird der rhetorische Showdown nicht von einer unabhängigen Kommission („Commission on Presidential Debates“), sondern vom CNN praktisch im Alleingang ausgetragen. 

Der News-Sender hält dieses Mal bei der ersten von zwei 2024--Präsidentschaftsdebatte alle Karten in der Hand: Die Rahmenbedingungen wie Redezeit, Chance zur Replik, sogar die Möglichkeit, die Mikros auszuschalten, um das Reinreden zu unterbinden – das alles wurde mit den Wahlkampfteams der Rivalen direkt ausverhandelt 

Alle weiteren Facetten bestimmten Sendeverantwortliche solo, inklusive der Wahl der Moderatoren, der Bühnen-Dekoration oder den Postionen der Kameras. Auch wurde, anders als bei früheren Debatten, auf eine Audienz verzichtet. 

TeamTrump befürchtet Benachteiligung 

Obwohl Trump dem Format zustimmte, sehen seine Anhänger CNNs zentrale Rolle bei dem ersten Wahlkampf-Höhepunkt – mit der vielleicht größten Zahl an Zusehen im ganzen Wahljahr – mit wachsender Skepsis. Immerhin hatte der Kanal seit Trumps Wahlkampfankündigung vor neuen Jahren ständig hochkritisch über Trump berichtet.

Bei Trump-Reden, wie etwa jüngst seine Reaktion auf das New Yorker Urteil im Schweigegeld-Prozess, wird meistens die Live-Berichterstattung abgebrochen. Man behauptet, Trump würde nicht die Wahrheit sagen. Die Zuschauer bekommen dann einen „Fakten-Checker“ vorgesetzt. Gerade erst am Wochenende wurde eine Trump-Sprecherin mitten im Interview„abgedreht“. 

Eine der Moderatorinnen, Dana Bash, nannte Trump beim Verlassen des Weißen Hauses im Jänner 2021 einen „kleinen Mann“. Mit Schrecken in Erinnerung ist auch das Debakel einer CNN-Wählerdiskussion mit Trump, bei der ihm die Moderatorin mit ihrem eigenen Faktencheck ständig ins Wort fiel. 

Letzte Debatte 2020 war Fiasko "Halt die Klappe"

Der damalige Chef Chris Licht verlor wegen des Flops sogar seinen Job. Sein Nachfolger Mark Thompson hofft aber jetzt, mit dem Coup, das Duell an Land zu ziehen, eine Art Wiederbelebung für den zuletzt an miesen Quoten laborierenden Sender zu ermöglichen. 

Thompson plant eine simple, klassische Debatte, wie er meinte.  Aber der Ball liegt auch bei den Duellanten selbst. Und hier ist noch gut in Erinnerung, als Trump 2020 dem Demokraten bei dem chaotischen Rededuell ständig ins Wort fiel, bis Biden frustriert schnappte: „Mann, halt doch mal die Klappe!“

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