Am Dienstag wurde der Sprecher der Terrormiliz al-Adnani in Syrien getötet.
Der Tod von IS-Propagandachef Abu Mohammed al-Adnani bedeutet nach Expertenansicht eine deutliche Schwächung für die Extremisten. Adnani habe an der Spitze einer kleinen Einheit gestanden, die Terroroperationen in der ganzen Welt geplant habe, unter anderem in Paris und Brüssel, sagte der Terror-Experte der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik, Guido Steinberg, am Mittwoch.
"Es ist eine wichtige Nachricht für Europa, dass der Chef dieser Einheit getötet wurde", so Steinberg weiter. Auch der irakische IS-Experte Hisham al-Hashimi erklärte, der Tod Adnanis werde sich auf Operationen im Ausland, die Rekrutierung von Kämpfern und die Finanzierung auswirken. Geschwächt würden die Jihadisten vor allem in Syrien, wo Adnani sich aufhielt.
"Fast alle, die Rang und Namen hatten, wurden getötet"
Steinberg erklärte weiter, der Verlust einer einzelnen Person sei zwar für die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) nicht entscheidend, seit 2014 seien jedoch zahlreiche Führungsmitglieder ums Leben gekommen. "Fast alle, die Rang und Namen hatten, wurden getötet", sagte der Islamwissenschaftler. "Die Nachrücker haben nicht mehr das Format. Es herrscht offensichtlich ein Personalmangel."
Die Terrorgefahr werde jedoch nur langfristig abnehmen, wenn noch mehr Anführer getötet würden. Wichtiger sei dabei der Verlust von Reisemöglichkeiten für IS-Anhänger, sagte Steinberg. "Dass der IS die nordsyrische Grenzstadt Jarablus verloren hat, halte ich für einen großen Rückschlag." Die türkische Armee und syrische Rebellen hatten Jarablus vor einer Woche unter ihre Kontrolle gebracht.