Im Jahr 1936 wurde der letzte lebende Tasmanische Tiger ausgerottet. Bald soll er wieder leben!
Science Fiction wird real. Schwedische Forscher haben Gen-Informationen des ausgestorbenen Tasmanischen Tigers entnommen. Mit den neuen Daten über Muskeln und Zellen des Tieres, könnte es "nachgebaut" werden.
Der Tasmanische Tiger war ein fleischfressendes Beuteltier. Es hatte seinen Lebensraum in Australien, insbesondere auf der Insel Tasmanien. Aufgrund der Kolonialisierung wurde die Spezies jedoch ausgelöscht. Das letzte bekannte Exemplar dieser Art verstarb 1936 in einem Zoo in Hobart, Tasmanien.
Seit einiger Zeit sind Wissenschaftler daran, diese ausgestorbene Spezies zurückzubringen. Bereits vor fünf Jahren wurde das Genom des Tasmanischen Tigers entschlüsselt. Die jetzt isolierten RNA-Moleküle sind ein entscheidendes, neues Element in diesem Prozess.
Probe ist mehr als 130 Jahre alt
Die in Stockholm analysierte Probe kommt von den Resten eines mumifizierten Tasmanischen Tigers, der seit 1891 im Naturhistorischen Museum Stockholm ausgestellt ist. Dank der Ergebnisse konnten neue Daten über die Haut und Muskeln sowie über die Proteine des Tiers, die im Gewebe entstanden sind, rekonstruiert werden.
Da der Tasmanische Tiger relativ kürzlich ausgestorben ist und sein natürlicher Lebensraum weitestgehend intakt ist, könnte seine Wiederherstellung das ökologische Gleichgewicht wieder einpendeln lassen.
Hoffnung gegen Corona?
Marmol-Sanchez und sein Team sehen in den Erkenntnissen auch einen weiteren Nutzen. Die Studie ermöglicht nicht nur ein vertieftes Verständnis der Genetik des Tasmanischen Tigers, sondern eröffnet auch neue Wege für die Untersuchung der Überreste anderer Arten. „Zukünftig könnten wir möglicherweise nicht nur RNA von ausgestorbenen Tieren isolieren, sondern auch RNA-Virusgenome wie Sars-CoV-2 und deren evolutionäre Vorläufer aus Fledermaushäuten extrahieren“, heißt es von der Universität.