Ein bis acht Jahre alt waren die Kinder, die Mutter Christiane K. (27) erdrosselte.
Sechs Jahre nach der Traumhochzeit kam die Familienkatastrophe. Christiane K. (27) tötet fünf ihrer sechs Kinder. Wie konnte es so weit kommen? K. heiratet 2014 den Ex-Soldaten Pascal (28). Mit dabei sind ihre zwei Kinder aus früheren Beziehungen (siehe oben). Der stehende Bub, Marcel (jetzt 11), überlebt als Einziger.
Seit einem Jahr lebten sie getrennt, sie stritten oft
Gewalt. Vor einem Jahr bahnte sich das Drama an, erzählt Marcel Maierhofer, Leiter der Mordkommission: „Das Paar lebte seit einem Jahr getrennt.“ Den Kontakt hielten sie aufrecht – wegen der Kinder. Zwischen den Eltern führte der permanente Streit auch zu brutalen Angriffen. „Vor etwa zwei Wochen wurde Christiane mit einem Krankenwagen weggebracht. Pascal hatte Kratzspuren im Gesicht, davor haben sie laut gestritten“, sagte der Bild-Zeitung eine Nachbarin im sechsstöckigen Wohnhaus in Solingen. Das ist wohl die Zeit, in der die Mutter Christiane K. den Plan zur Tötung gefasst hat.
Die Ermittler präsentierten jetzt den Ablauf der Morde: K. deckte am Donnerstag den Frühstückstisch für ihre Kinder. Ihr ältester Sohn war bereits in die Schule gegangen. Dann mischte die Mutter Luca († 8), Timo († 6), Sophie († 3), Leonie († 2) und Melina († 18 Monate) Medikamente in das Essen. Wahrscheinlich Beruhigungsmittel. Die Kinder waren betäubt, die Mutter legte sie in ihre Betten. Staatsanwalt Heribert Kaune-Gebhardt: „Die Obduktion ergab Hinweise auf Ersticken und Sedieren.“
Dann holte K. ihren Sohn Marcel aus der Schule. Sie fuhren mit dem Zug Richtung Düsseldorf. Auf dem Weg schreibt K. ihrer Mutter per WhatsApp: „Schick die Polizei in die Wohnung, die Kinder sind tot.“ Marcel steckt sie in einen Zug zur Oma. Dann springt Christiane K. vor eine S-Bahn. Die letzte Tat ihres Plans misslingt: Sie wird schwer verletzt, steht jetzt unter Polizeischutz.
"Du wirst mich nicht mehr sehen": Herzzerreißende WhatsApp des Überlebenden
Es ist ein verzweifelter Schrei nach Hilfe von einem Buben, der einen Großteil seiner Familie verloren hat.
Marcel (11) tippt, kurz nachdem er erfährt, dass seine Mutter seine fünf Geschwister getötet hat, folgende Nachricht an seinen Freund Max: „Ich wollte dir nur sagen, dass du mich nicht mehr sehen wirst, weil alle meine Geschwister sind tot. PS: Würde mich freuen, wenn du mich anrufen würdest.“
Anruf. Als Max die Nachricht liest, ruft er seinen Freund sofort an. Der Bild-Zeitung sagt er: „Marcel hat mir erzählt, dass seine Mama ihm in Düsseldorf gesagt hat, dass er weiterfahren soll zur Oma, weil sie aussteigt und zum Arzt geht.“ Kurz darauf wirft sie sich vor einen Zug.
Max weiter: „Marcel hat gesagt, dass er von der Polizei gesagt bekommen hat, dass die Geschwister vergiftet wurden.“ Max’ Mutter: „Der Junge hat alles verloren. Ich weiß nicht, wie man ihm helfen kann, aber wir sind für ihn da.“