Griechenland-Chaos geht weiter

Souvlaki-Koalition oder Neuwahl

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Sitzverteilung
macht Koalition fast unmöglich. 7 Parteien im Parlament.

Griechenland sucht weiter ­eine „Souvlaki-Koalition“ – eine Regierung, zusammengespießt aus den unterschiedlichsten Parteien.

Kurz sah es am Freitag nach einer tragfähigen Lösung aus. Dann aber hat Evangelos Venizelos, Chef der sozialistischen PASOK und mit der Regierungsbildung beauftragt, einen herben Rückschlag erlitten. Die moderate demokratische Linke (DIMAR), die am Donnerstagabend noch ihre Beteiligung an einer Ampel-Koalition mit Sozialisten und der konservativen Nea Dimokratia (ND) in Aussicht gestellt hatte, lehnte die Rolle des Mehrheitsbeschaffers ab. Gemeinsam hätten die drei Parteien 168 Sitze – 151 reichen für eine Mehrheit.

DIMAR-Chef Fotis Kouvelis machte plötzlich die Teilnahme seiner Partei von der Einbindung des Bündnisses der radikalen Linken (SYRIZA) abhängig.
SYRIZA-Chef Alexis Tsipras (39) lehnt jedoch das EU-Spardiktat strikt ab. Mit ihm kann keine pro-europäische Regierung gebildet werden. Das aber ist Voraussetzung für weitere EU-Hilfsgelder.

Beste Karten für radikale Linke bei den Neuwahlen
PASOK-Chef Evangelos Venizelos versuchte dennoch, das Unmögliche möglich zu machen. Er kündigte weitere Verhandlungen mit den Radikal-Linken an. Würden die vier Parteien zusammenfinden, hätten sie 220 Sitze und damit eine breite Mehrheit, eine Koalition der Verantwortung und Vernunft.

Davon ist man in Griechenland aber meilenweit entfernt. Scheitern die Gespräche, sind Neuwahlen unausweichlich. Die könnten bereits am 17. Juni stattfinden und das Worst-Case-Szenario bringen: Das Bündnis der radikalen ­Linken würde bei einem abermaligen Urnengang mit bis zu 24 Prozent Stimmenanteil gewinnen. Davon gehen inzwischen alle griechischen Meinungs­forscher aus. Damit stünde Europa vor einem noch ­größeren Dilemma als ­bisher. Karl Wendl der Geldhahn zugedreht werden, wäre Griechenland Ende Juni pleite.

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