Frankreich

Sozialisten bei Lokalwahlen in Führung

21.03.2011


Die rechtsextreme FN liegt nur knapp hinter der Sarkozy-Partei UMP.

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© Reuters / Robert Pratta
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Gut ein Jahr vor der Präsidentschaftswahl in Frankreich hat die Partei von Staatschef Nicolas Sarkozy in einem wichtigen Stimmungstest geschwächelt: In der ersten Runde der Kantonalwahlen am Sonntag holte die konservative Regierungspartei UMP nur etwa 17 Prozent der Stimmen - dicht gefolgt von der rechtsextremen Front National (FN), die auf gut 15 Prozent kam. Die Sozialistische Partei (PS) lag nach Angaben des Innenministeriums mit 25 Prozent deutlich vorn, die Grünen kamen auf gut acht Prozent.

Extrem niedrige Wahlbeteiligung
Auffallend war die selten niedrige Wahlbeteiligung, die bei 44 Prozent lag. Regierungschef Francois Fillon rief die Wähler auf, beim zweiten Durchgang am kommenden Sonntag an die Urnen zu gehen und "die republikanischen Werte" zu verteidigen, während FN-Chefin Marine Le Pen dem Präsidenten vorwarf, die Republik zu "zerstören".

Zweite Runde am kommenden Sonntag
In der zweiten Runde am kommenden Sonntag wird die FN in rund zweihundert Kantonen gegen die Sozialisten antreten, die bisher in der Mehrzahl der Regionalräte regieren, wie das Wahlergebnis nach Auszählung von knapp 99 Prozent der Stimmzettel zeigte. In 89 Kantonen kommt es zum Duell zwischen der regierenden UMP und der Front National, die in Umfragen derzeit besser abschneidet als die Präsidentenpartei: Demnach schafft es die 42-jährige Parteichefin, die unlängst ihren Vater Jean-Marie Le Pen beerbte, kommendes Jahr mit Werten über zwanzig Prozent in die Stichwahl um das Präsidentenamt.

Kandidaten kehrten Sarkozy-Partei den Rücken
Viele Kandidaten der Regierungspartei zogen es bei der Kantonalwahl vor, nicht offen für die UMP anzutreten, sondern einfach als konservative Lokalpolitiker ins Rennen zu gehen. Staatschef Sarkozy verfolgt im Umgang mit der FN eine doppelte Strategie: Zum einen schließt er eine Zusammenarbeit mit den Rechtsextremen bei den Kantonalwahlen aus und droht den UMP-Kandidaten bei einem kantonalen Bündnis sogar mit Parteiausschluss. Zum anderen setzt er verstärkt auf Themen wie den Islam in Frankreich, die üblicherweise die FN besetzt.

Wahl in die Regionalparlamente
Die Kantone sind die Wahlbezirke der Mitglieder der Generalräte, einer Art Parlament der Departements (Verwaltungseinheiten). Im ländlichen Raum gehören zu einem Kanton mehrere Gemeinden (communes), während größere Städte in mehrere Kantone unterteilt sind.

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