Nach Absturz in Mojave-Wüste: Milliardär Richard Branson auf Weg zum Unglücksort.
Der Milliardär Richard Branson will auch nach dem Absturz des Raumflugzeugs "SpaceShipTwo" mit seinem Weltraumtourismus-Projekt weitermachen. "Das Weltall ist hart - aber es lohnt sich. Wir werden durchhalten", teilte der 64 Jahre alte Brite am Samstag auf der Webseite seines Unternehmens Virgin Galactic und über Twitter mit. Er sei schockiert über das Unglück.
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"SpaceShipTwo" war am Freitag bei einem Testflug im US-Bundesstaat Kalifornien abgestürzt. TV-Sender zeigten Bilder von Wrackteilen in der Mojave-Wüste. Nach Polizeiangaben kam einer der beiden Piloten ums Leben, der andere konnte sich mit einem Fallschirm retten. Er wurde schwer verletzt. Rettungskräfte fanden Trümmer verstreut auf dem trockenen Wüstenboden, wie Sheriff Donny Youngblood auf einer Pressekonferenz sagte. "Alle unsere Gedanken sind bei den Familien der von diesem tragischen Ereignis Betroffenen", heißt es in dem Virgin-Statement. "Wir tun alles, was uns möglich ist, um sie zu unterstützen." Das Unternehmen werde voll mit den ermittelnden Behörden kooperieren.
Nach dem Absturz hatte Virgin Galactic mitgeteilt, bei dem Testflug habe es eine "ernsthafte Unregelmäßigkeit" gegeben, jedoch ohne Details zu nennen. "SpaceShipTwo" war von einem Flughafen rund 150 Kilometer nördlich von Los Angeles abgehoben. Es wurde vom Trägerflugzeug "WhiteKnightTwo" in die Höhe gebracht und dann ausgeklinkt. Dem Nachrichtensender CNN zufolge kam es kurz darauf zu einem Problem. Die US-Flugkontrollbehörde FAA teilte mit, nach der Abkoppelung den Kontakt zu dem Raumflugzeug verloren zu haben. Sie ermittelt nun ebenfalls. Das Mutterflugzeug hingegen landete sicher.
Das "SpaceShipTwo" hatte seinen ersten Testflug im Frühjahr 2013 absolviert und war seitdem mehr als 30 mal probeweise im Einsatz. Der Flug am Freitag war der erste Test des Raumgleiters mit Raketenzündung seit Jänner. Berichten von Experten zufolge wurde diesmal eine andere Treibstoffmischung genutzt, die zuvor aber ausgiebig getestet worden sein soll. Insgesamt war es der 55. Testflug. Die maximale Flughöhe sollte 110 Kilometer betragen, also knapp über der Grenze zum Weltraum. Diese liegt bei einer Höhe von 100 Kilometern.
"Wir werden im nächsten Jahr und wahrscheinlich in den Jahren danach keine kommerziellen Flüge für Touristen ins All sehen", sagte Raumfahrtexperte Marco Caceres von der Beratungsfirma Teal Group. Virgin Galactic sei bisher "bei Weitem" führend im Bereich des Weltraumtourismus gewesen, nun werde sich der Start der ersten Touristen wohl um Jahre verzögern.