Bilder zeigen, wie die "Costa Concordia" im Meer liegt.
Jetzt sind spektakuläre Fotos aufgetaucht, die die havarierte "Costa Concordia" aus dem All zeigen. Auch die italienische Küstenwache hat Bilder veröffentlicht, die den Luxus-Liner kurz nach dem Crash mit dem Felsen zeigen. Auf den Fotos ist zudem zu sehen, wie die Passagiere den auf Schlagseite liegenden Kreuzer verlassen:
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Regungslos liegt der Luxus-Liner im Mittelmeer.
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11 Menschen starben bislang, so die offizielle Zahl. Doch es gibt immer noch Vermisste.
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Die Zahl der Toten könnte noch steigen.
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Der Kapitän des Kreuzfahrtschiffs hielt bei einem riskanten Manöver zu kurzen Abstand zum Ufer.
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Dieser Fels wurde dem Luxus-Liner zum Verhängnis.
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Das Foto wurde kurz nach dem Zusammenstoß mit dem Felsen von der Küstenwache gemacht.
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So liegt die Costa Concordia nun im Meer. Noch immer gibt es Vermisste.
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Die Küstenwache machte diese spektakulären Aufnahmen der Rettung der tausenden Passagiere.
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Die Küstenwache machte diese spektakulären Aufnahmen der Rettung der tausenden Passagiere.
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Die Küstenwache machte diese spektakulären Aufnahmen der Rettung der tausenden Passagiere.
Noch 22 Menschen verschiedener Staatngehörigkeiten werden nach der Havarie des Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia" vor den Küsten der Toskana vermisst. Mindestens elf Menschen kamen bei dem Schiffbruch um, berichtete der Vize-Verkehrsminister Mario Ciaccia in einer Rede vor dem Parlament am Mittwoch in Rom. Zuletzt wurde einer der fünf Männer identifiziert, die am Dienstag geborgen wurden.
Dabei handelt es sich um ein ungarisches Besatzungsmitglied. Insgesamt waren über 4.200 Personen an Bord der "Costa Concordia", darunter 77 Österreicher, die alle wohlauf sind. Die Suche nach den Vermissten wurde am Mittwoch aus Sicherheitsgründen abgebrochen. Suchtrupps mussten die "Costa Concordia" Mittwoch früh verlassen, weil das Schiff abrutschte.
Messungen zufolge habe sich das Kreuzfahrtschiff bewegt. Es müsse geprüft werden, ob das Schiff weiter Halt habe und die Sucharbeiten fortgesetzt werden könnten. Derzeit sei es zu gefährlich, sich dem Wrack "auch nur zu nähern". Die Rettungskräfte befürchten, dass das Schiff von den Felsen rutschen könnte, auf denen es derzeit ruht. Dann könnte es vollständig sinken.
Die Regierung Monti will fünf Millionen Euro für die Rettungsaktion zur Verfügung stellen, berichtete der italienische Umweltminister Corrado Clini. Der Ministerrat werde den Notstand in dem von der Katastrophe betroffenen Gebiet ausrufen. Dadurch soll schnelle Hilfe ermöglicht und zusätzliche Geldmittel locker gemacht werden. Clini warnte im Parlament vor der Gefahr, dass das Schiff von den Felsen rutschen könnte, auf denen es derzeit ruht. Somit würde es extrem schwierig werden, das Dieselöl abzupumpen. "Wir sind im Wettlauf gegen die Zeit", meinte der Minister.
Umweltkatastrophe?
Die niederländische Bergungsfirma Smit Salvage könnte schon ab dem morgigen Donnerstag mit dem Abpumpen des Treibstoffs der vor der toskanischen Küste havarierten "Costa Concordia" beginnen. Mehr als zwei Wochen lang könnte die Bergungsfirma mit Sitz in Rotterdam benötigen, um die 2.400 Tonnen Dieselöl aus dem Kreuzfahrtschiff zu entfernen. "Der Beginn der Operation hängt von der Wetterlage ab, wir können keine Prognosen machen", so der Minister. Premier Mario Monti dankte der Bevölkerung der Insel Giglio, vor der das Schiff havariert war, für den Einsatz zur Rettung der Passagiere und des Besatzungspersonals. "Die Großzügigkeit der Bevölkerung ist beeindruckend", sagte Monti.
Der Kapitän der "Costa Concordia
", der am Dienstagabend unter Hausarrest gestellt wurde, machte inzwischen erste Geständnisse. Der 52-jährige Francesco Schettino gab schwere Fehler zu. Er habe sich zu sehr der Insel Giglio genähert und das Schiff sei gegen einen Felsen gefahren. Er bestritt jedoch, nach dem Unfall geflüchtet zu sein.
Der Kapitän, seit 2006 im Dienst der Reederei Costa Crociere, dem Betreiber der "Costa Concordia", gab zu, dass er vor der Insel ein Manöver namens "Die Verneigung" durchführen wollte, bei dem das Schiff mit voller Beleuchtung und Sirenen die Küstenbewohner grüßt. Damit wollte Schettino einen befreundeten Kapitän grüßen, mit dem er telefonierte. "Das Manöver war schon beim Start in Civitavecchia beschlossen worden, doch ich habe einen Fehler gemacht. Ich kenne die Strecke gut und ich hatte das Manöver schon drei- oder viermal vollführt. Diesmal bin ich in zu seichtes Wasser geraten. Ich weiß nicht, warum das passiert ist. Ich war Opfer meiner Gedanken", sagte Schettino den Ermittlern.
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Die "Costa Concordia" gehört nach Angaben des Eigners zu den neuesten und größten Kreuzfahrtschiffen, die derzeit auf den Meeren unterwegs sind.
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Sie wurde 2006 gebaut und bietet in 1.500 Kabinen Platz für 3780 Passagiere.
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Betreiber ist das italienische Kreuzfahrtunternehmen Costa Crociere mit Sitz in Genua.
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Das Schiff misst 290 Meter und ist rund 40 Meter breit. Es schafft bei 114.500 Bruttoregistertonnen eine maximale Geschwindigkeit von 23 Knoten (rund 43 Stundenkilometer).
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1.100 Besatzungsmitglieder kümmern sich um die Gäste.
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An Bord befinden sich auf 17 Decks neben fünf Restaurants auch ein Theater, ein Kino sowie Clubs und Diskotheken.
Die Staatsanwaltschaft der toskanischen Stadt Grosseto, die nach dem Kentern der Costa Concordia ermittelt, will Einspruch gegen den Hausarrest für Schettino einlegen. Der Kapitän habe sich auf verheerend verantwortungslose Weise verhalten, betonte Verusio. Nachdem das Schiff wegen eines falschen Manövers gegen einen Felsen geraten sei, habe Schettino den Luxusliner verlassen, während die Evakuierungsaktion noch voll im Gange war. Er habe von einem Felsen aus das sinkende Schiff beobachtet, sagte Verusio. Damit habe er die Passagiere sich selbst überlassen, darunter 300 Kinder und Behinderte. Die Staatsanwälte protestierten laut gegen den Beschluss einer Untersuchungsrichterin, Schettino unter Hausarrest zu stellen. "Wir können eine Person nicht im Gefängnis halten, nur weil es die Öffentlichkeit verlangt", erwiderte Untersuchungsrichterin Valeria Montesarchio laut italienischen Medien.
Die Staatsanwaltschaft wirft Schettino mehrfache fahrlässige Tötung, Havarie und das Verlassen des Schiffes mitten während der Evakuierung vor. Ihm drohen bis zu 15 Jahren Haft. Inzwischen liefen die Ermittlungen weiter. Zwei Offiziere, die mit Schettino am Abend der Katastrophe das Schiff verlassen hatten, sind ins Visier der Staatsanwälte geraten. Ermittlungen sollen auch gegen den für Krisen zuständige Manager der Rederei Costa Crociere eingeleitet werden.
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Schweres menschliches Versagen seitens des Kapitäns könnte nach Angaben des Eigners der "Costa Concordia" zur Havarie des Kreuzfahrtschiffes geführt haben.
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"Es scheint, dass der Kommandant Beurteilungsfehler gemacht hat, die schwerste Folgen gehabt haben", teilte die in Genua ansässige Kreuzfahrtgesellschaft Costa Crociere mit.
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Sie ging damit auf Distanz zu Kapitän Francesco Schettino, der das Schiff mit mehr als 4.200 Menschen an Bord am Freitagabend zu dicht an die Insel Giglio vor der toskanischen Küste gesteuert haben soll, wo es auf einen Felsen lief und leckschlug.
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Bergungsmannschaften setzten unterdessen am Montag in der Früh die Suche nach den noch vermissten Passagieren und Besatzungsmitgliedern fort.
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Mehr als zwei Tage nach dem Kentern des Schiffes wurden immer noch 15 Menschen vermisst.
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Unterdessen wurde auch mit den Vorbereitungen für ein Leerpumpen der Öltanks der "Costa Concordia" begonnen.
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Die niederländische Bergungsfirma Smit sei vom Eigner und dem Versicherer des Kreuzfahrtschiffs mit den Pumparbeiten beauftragt worden.
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Der Kapitän sitzt seit Samstag in Untersuchungshaft.
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Es sehe so aus, als seien die Entscheidungen des Kapitäns in der Notsituation nicht den üblichen Regeln von Costa Crociere gefolgt, erklärte die Reederei.
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Zugleich wurde der Vorwurf einiger Passagiere zurückgewiesen, dass bei der Evakuierung in der Nacht auf Samstag nicht genügend Schwimmwesten zur Verfügung gestanden hätten. An Bord hatten sich auch 77 Österreicher befunden, die alle unverletzt davonkamen.
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Dem Kapitän droht unter anderem ein Verfahren wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung. Berichten zufolge soll er das Schiff so dicht an die Insel herangesteuert haben, um Touristen im Hafen mit dem Signalhorn grüßen zu können.
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Die Kreuzfahrtgesellschaft ging in ihrer Erklärung nicht weiter auf die Vorwürfe ein.
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Einzelheiten zum Hergang des Unglücks erhofft man sich von der Auswertung der Blackbox des Schiffes, die ähnlich wie in Flugzeugen Kommunikation auf der Brücke und Steuerbefehle aufzeichnet.