Archäologen haben in Ägypten ein einzigartiges Grab entdeckt, das etwa 4.000 Jahre alt ist und aus der Zeit des Mittleren Reiches stammt.
Die Grabkammer enthielt die Überreste von elf Männern, Frauen und Kindern und deutet darauf hin, dass es sich um einen Familienfriedhof handelt, der über mehrere Generationen während der 12. und 13. Dynastie genutzt wurde.
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Die Entdeckung ist die erste eines Grabes aus dieser Epoche in der Region, das laut dem South Asasif Conservation Project auf die Jahre 1938 v. Chr. bis 1630 v. Chr. datiert wird. Die Skelette lagen nebeneinander in Holzsärgen, deren Köpfe abwechselnd in entgegengesetzte Richtungen wiesen.
Obwohl alte Fluten die Holzsärge und ihre Leinenwicklungen zerstört hatten, blieben Artefakte wie Figuren und Schmuck unversehrt. Zu den Fundstücken gehören zwei Kupferspiegel – einer mit lotusförmigem Griff, der andere mit einem Design der Himmelsgöttin Hathor. Der Fundort liegt nahe dem Tempel der Hatschepsut am Westufer des Nils in Luxor.
Geschichte verändert
Die amerikanische Archäologin Katherine Blakeney erklärte: „Die Entdeckung des ersten Grabes aus dem Mittleren Reich in der Nekropole von Süd-Asasif verändert deren Geschichte und positioniert sie im ausgedehnten Thebanischen Gräberfeld des Mittleren Reiches.“
Forscher identifizierten die Skelette von fünf Frauen, zwei Männern und drei Kindern, während Geschlecht und Alter des letzten Familienmitglieds noch unbekannt sind. Der Fund wurde während der Restaurierungsarbeiten am Grab des Karabaskin gemacht, einem Bürgermeister von Theben und vierten Priester des Amun aus der 25. Dynastie. Zuvor nahm man an, dass Süd-Asasif nur Gräber der 18., 22., 25. und 26. Dynastie enthielt, doch dieser Fund weist auf eine lange und komplexe Begräbniskultur hin, die auch das frühe Mittlere Reich umfasst.
Wertvolle Halskette
Besonders wertvoll ist eine Halskette, die aus 30 Amethyst- und zwei Achatperlen besteht und den Kopf eines Nilpferds ziert. Diese deutet darauf hin, dass der Mann, in dessen Grab sie lag, eine hohe Stellung innehatte, da das Nilpferd im Mittleren Reich als Symbol für die Macht des Nils und als Schutz im Jenseits galt.
Weitere Grabbeigaben wie Figuren und Schmuckstücke aus rotem Achat weisen auf die kulturelle und künstlerische Blüte des Mittleren Reiches hin, in dem die Menschen Wohlstand und politische Stabilität erlebten.