Mehr als 40 Häftlinge verschwanden einfach durch den Haupteingang.
Durch den Haupteingang sind mehr als 40 Häftlinge aus einem mexikanischen Gefängnis an der Grenze zur USA ausgebrochen. Unter zunächst ungeklärten Umständen verschwanden die Insassen der Haftanstalt in Matamoros vor dem Morgengrauen gemeinsam mit zwei Wärtern, wie die örtlichen Behörden am Donnerstag (Ortszeit) mitteilten. Der Gefängnisdirektor sei umgehend entlassen worden.
Kurioser Massenausbruch
"Wir wissen, dass keine Feuerwaffen
gebraucht wurden und dass die Ausbrecher durch den Haupteingang gegangen
sind", sagte der Sicherheitsbeauftragte des Bundesstaates Tamaulipas, Jose
Ives Soberon Tijerona. Weitere Einzelheiten zu dem kuriosen Massenausbruch
nannte er nicht. Die meisten Insassen der Strafanstalt südlich der
texanischen Stadt Brownsville sitzen wegen organisierter Kriminalität oder
Drogenhandels ein.
Im Norden Mexikos an der Grenze zu den USA liefern sich rivalisierende Drogenbanden einen regelrechten Krieg um die Vorherrschaft in der Belieferung des äußerst lukrativen Drogenmarktes in den USA. Allein am Mittwoch wurden nach Angaben der örtlichen Behörden erneut 16 Menschen ermordet, darunter ein spanischer Unternehmer. In den vergangenen drei Jahren kamen in den blutigen Bandenfehden mehr als 15.000 Menschen ums Leben, obwohl die mexikanische Polizei von 50.000 Soldaten unterstützt wird.
Zusammenarbeit mit USA
Die USA und Mexiko wollen künftig enger im
Kampf gegen die Drogenbanden zusammenarbeiten. Das bekräftigte auch
US-Außenministerin Hillary Clinton bei ihrem Besuch im Nachbarland am
Dienstag.
Der letzte spektakuläre Gefängnisausbruch in Mexiko ist noch nicht einmal ein Jahr her: Im Mai 2009 befreite ein bewaffnetes Kommando im nördlichen Zacatexas mit der Hilfe von Wärtern 53 Häftlinge.