Boots-Drama am Lago Maggiore

Spionage-Krimi um Todesschiff der Mossad-Agenten

04.06.2023

Drei Geheimdienstler und eine Russin starben bei einem Bootsunglück am Lago Maggiore 

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© Vigili del Fuoco
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Nach dem Unglück mit vier Toten auf dem Lago Maggiore stellt sich die Frage: Was trieben 13 Mossad-Agenten und acht italienische Geheimdienstler auf dem Freizeitboot "Good uria"?. Das Boot sank am Abend des Pfingstsonntags auf Höhe von Lisanza am südlichen Zipfel des Sees. Im Sturm.

Geheimtreffen. 19 Passagiere konnten sich schwimmend ans Ufer retten, darunter 12 Israelis. Vier Personen waren im Schiffsinneren eingeklemmt, sie ertranken.

Die Toten sind:

  • Claudio Alonzi, 62, und Tiziana Barnobi, 53, sie arbeiteten für Italiens Geheimdienst.
  • Der 50-jährige Israeli Erz Shimoni. Der Mossad bestätigte, dass er Agent war. Shimoni sei aber bloss ein Deckname, hieß es aus Jerusalem.
  • Das vierte Opfer ist Anya Bozhkova, 50, Russin und Ehefrau des Skippers des Partybootes.

Flucht. Die Mossad-Agenten sowie die Leiche ihres Kollegen wurden noch in der Nacht nach dem Unglück in einem israelischen Militärjet nach Tel Aviv gef logen. Alles musste rasch gehen, selbst die Mietwagen wurden nicht mehr zurückgegeben. Der tote Spion wurde Mittwoch auf dem Friedhof in Aschkelon beigesetzt, Mossad-Chef Dedi Barnea würdigte ihn beim Begräbnis, nannte ihn in seiner Rede nur "M".

Hintergrund. Die italienische Zeitung Corriere della Sera schreibt, dass vor dem Unglück bei einem Treffen der Agenten in der Lombardei "wichtige, geheime Unterlagen" ausgetauscht wurden. Die "Jerusalem Post" wiederum schreibt, dass es bei den "geheimen Unterlagen" um Details über das tödliche Seilbahnunglück in Norditalien aus dem Jahr 2021 handelt (siehe Kasten unten).

Beim Absturz einer Gondel sind damals 14 Personen ums Leben gekommen, darunter fünf Israelis. Nur der kleine Eitan aus Israel überlebte den Absturz. Seither gibt es heftigen Streit zwischen den israelischen und italienischen Geheimdiensten um den kleinen Eitan, es geht um Millionen. Wahrscheinlich war das der Grund des Treffens am Lago Maggiore.
 

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